So verändert Liebe unser Gehirn – laut Studie
Für viele mag Liebe das schönste Gefühl auf der Welt sein: Schließlich bringt es Menschen zusammen und es besteht eine besondere Connection. Aber was macht Liebe mit unserem Kopf? Dieser Frage gingen Forscher:innen mehrerer Universitäten nach.
Die spannende Studie wurde kürzlich in der Zeitschrift Behavioural Sciences veröffentlicht.
Was macht Liebe mit uns?
Manche finden die Liebe auf den ersten Blick, andere lernen die wahre Liebe im Laufe ihres Lebens kennen. In beiden Fällen gilt: Wer liebt, der lebt. Wenn wir von Liebe sprechen, dann sprechen wir auch oft davon, eine rosarote Brille aufzuhaben oder, dass Schmetterlinge in unserem Bauch flattern. Aber wie sieht es mit unserem Kopf aus? Wissenschaftler:innen sind der Frage nachgegangen, warum man nicht aufhören kann, an die Person zu denken, in die man verliebt ist. Die Ergebnisse der Forschung wurden in der Zeitschrift Behavioural Sciences Ende 2023 veröffentlicht.
Forscher:innen der University of South Australia, der Australian National University und der University of Canberra werteten in ihrer Studie die Antworten von über 1.500 jungen Erwachsenen aus, die sich als „verliebt“ bezeichneten. Für die Untersuchung erstellten Forscher:innen Fragebögen in denen sie folgende Merkmale sich näher ansahen:
- Die emotionalen Reaktionen der Studienteilnehmer:innen auf ihre:n Partner:innen
- Ihr Verhalten als „verliebte:r“ in ihrer Umgebung
- Die Aufmerksamkeit, die sie ihren geliebten Menschen richteten
Es soll die erste Studie sein, welche die Verbindung zwischen dem Verhaltensaktivierungssystem des Gehirns und den Gefühlen der romantischen Liebe versteht. So wird es im Abstract der Studie zumindest beschrieben.
Unser Gehirn reagiert anders, wenn wir verliebt sind
Der leitende Forscher der Studie, Adam Bode, verkündete gestern in einer Aussendung der University of South Australia: „Wir wissen eigentlich sehr wenig über die Entwicklung der romantischen Liebe“. Anschließend fügt er hinzu: „Daher ist jeder Fund, der uns etwas über die Entwicklung der romantischen Liebe verrät, ein wichtiges Teil des Puzzles, das gerade erst begonnen hat.“ Mit seinen Aussagen betont der Forscher die Wichtigkeit der Studie.
Wissenschaftler Phil Kavanagh, von der Universität Canberra, sprach hingegen in der gestrigen Aussendung über die Rolle des Liebeshormons Oxytocin. „Wir wissen, welche Rolle Oxytocin in der romantischen Liebe spielt, weil es in Wellen durch unser Nervensystem und unseren Blutkreislauf zirkuliert, wenn wir mit geliebten Menschen interagieren“, heißt es in der Aussendung.
In der Studie hat sich herausgestellt, dass unser Gehirn tatsächlich anders reagiert, wenn wir verliebt sind. Die Redewendung Hals über Kopf verliebt sein, trifft hier bestens zu! Nun ja, dann haben wir wohl endlich die wissenschaftliche Bestätigung, dass es stink normal ist DAUERND an diese eine Person zu denken, wenn wir verliebt sind. Denn Laut Studie machen Verliebte ihre Partner:innen zum Mittelpunkt ihres Lebens.
Über Liebe philosophierte man bereits in früheren Zeiten
Phil Kavanagh erklärt, dass Liebe Bahnen im Gehirn aktiviert, die mit positiven Gefühlen verbunden sind. „Die Art und Weise, wie geliebte Menschen eine besondere Bedeutung erlangen […] ist darauf zurückzuführen, dass sich Oxytocin mit Dopamin verbindet, einer Chemikalie, die unser Gehirn während der romantischen Liebe freisetzt“, erklärt er in der Aussendung.
Über das verliebt sein, sprach man übrigens auch schon viel früher, als gedacht. Denn laut Adam Bode philosophierten bereits die alten Griechen über Liebe, die sie sowohl als eine „erstaunliche“ als auch eine „traumatische“ Erfahrung ansahen. Und jetzt wird es noch spannender! „Das älteste Gedicht, das je gefunden wurde, ist ein Liebesgedicht aus der Zeit um 2000 v. Chr.“, heißt es laut Studienleiter.