So schaffen es zwei Wienerinnen nachhaltige Mode zu etablieren
Die Textilindustrie ist, nach der Erdölindustrie, die umweltschädlichste, die wir haben. Schnelle Mode – das Shirt bei Fast-Fashion um einen geringen Preis bekommen, somit dem Konto kaum schaden, aber dafür der Umwelt? Zwei Wienerinnen machen unserem Konsumverhalten einen Strich durch die Rechnung. Denn die beiden haben es mit lookslikeyou geschafft, nachhaltige Mode zu etablieren.
Megan und Clara, beide aus Wien, haben einen Online-Shop gegründet, der die einzigartigen Kleidungsstücke von den Straßen dieser Welt direkt in unser Wohnzimmer bringt. Um nachhaltige Mode unter die Leute zu bringen, versuchen sie mit ihrer Präsenz in den sozialen Medien darauf aufmerksam zu machen, dass jedes Stück eines Flohmarkts mehr Geschichte hat, als all die Teile jeder Großkonzerne. Ich habe sie getroffen, um ein bisschen mehr über lookslikeyou zu erfahren.
Wie ist es zu lookslikeyou gekommen?
Da wir beide seit Jahren unsere eigene Kleidung bei Flohmärkten kaufen, große Modeketten nicht unterstützen wollen, uns das Wühlen, Suchen und Handeln Spaß macht. Außerdem findet man einfach coolere Teile, die eine Geschichte haben. Eben nichts, was jeder dritte auf der Straße trägt. Es macht einfach Laune zu wissen: ‚Ah, das Teil habe ich von dem Flohmarkt, so viel hat es gekostet, nachdem ich eine halbe Stunde mit dem Verkäufer bei einem Kaffee in brütender Hitze verhandelt habe.‘ Und da wir dann oft von unseren Freunden auf unsere Kleidung angesprochen wurden, hat sich herausgestellt, dass in Wien relativ wenig Leute Zugang zu Second Hand Mode haben. Es gibt einfach keine wirklich gute Möglichkeit, es online zu kaufen. Deswegen dachte wir uns, wir probieren es mal.
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Wie hat es sich zu dem entwickelt, was es heute ist?
Unser Leitfaden war von Anfang an, Spaß an der Sache zu haben. Natürlich interessiert es uns, was den Kunden gefällt und was nicht. Aber dennoch sind wir bei der Content Produktion immer eher danach gegangen, was wir selbst gut finden. Auch was wir inhaltlich richtig finden. Deshalb haben wir auch immer mit Freundinnen als Models gearbeitet. Wir haben auch Kollaborationen mit einem Maler oder verschiedenen Fotografen. Dann haben wir, mit der Zeit, begonnen, es immer mehr als Plattform für uns zu sehen, auf der wir verschiedene Formate ausprobieren können. Zwar immer im Bezug auf unser Thema, Verkauf von Second Hand Mode, aber dabei trotzdem relativ frei. Und dann hoffen wir, dass es unsere Follower mögen.
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Was genau sind eigentlich eure Ziele?
Wir wollen, dass sich Leute durch unseren Zugang für Mode begeistern. Also davon, dass man seine Kleidung Second Hand oder aus nachhaltiger Produktion kaufen kann – und auch sollte. Abgesehen davon geht es für uns aber auch darum, kreativ zu sein, zu machen, was wir möchten, Mut zu beweisen und einfach Spaß an der Sache zu haben. Das ist ist ein Ziel, das wir stets verfolgen werden.
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Welche gute, welche schlechten Erfahrungen habt ihr bereits gemacht?
Business mit einer Freundin zu machen ist einfach eine Herausforderung. Aber auch eine, bei der man viel lernt. Dazu gilt auch noch immer lookslikeyou mit dem Studium zu vereinbaren. Aber das geht immer irgendwie. Das, was am schwierigsten war, ist auch das Schönste: es hat uns als Freundinnen zusammengeschweißt. Unser Zusammenarbeiten hat uns mutiger gemacht, denn vieles hätten wir uns alleine nicht getraut. Aber zu zweit pusht man sich auf eine positive Art und Weise, die einen einfach machen lässt und die sich selbst nicht zu ernst nimmt.
Welchen Bezug zu Nachhaltigkeit hat lookslikeyou?
Der Aspekt der Nachhaltigkeit war eine der Hauptgründe dafür lookslikeyou ins Leben zu rufen. Die Textilindustrie ist (nach der Erdölindustrie) die umweltschädlichste Industrie und die wenigstes Leute wissen das. Unser Konsumverhalten rund um unsere Kleidung hat eine große Auswirkung auf unsere Umwelt. Deshalb wollen wir weg von Fast-Fashion Trend, bei dem ein T-Shirt für drei Euro gekauft, es zweimal angezogen und dann weggeworfen wird. Immerhin hat es ja kaum etwas gekostet und nach zwei Mal waschen sieht es nun mal beschissen aus. Wir verkaufen Teile, die qualitativ hochwertig sind und länger getragen werden als eine Saison. Das ist einfach umweltfreundlicher. Und genau davon versuchen wir auch unsere Follower auf Instagram zu überzeugen – weniger davon, dass sie jetzt bei uns kaufen müssen, viel mehr von der Grundidee, die dahintersteht.
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