So bekommst du Schwangerschaftsübelkeit in den Griff
Die Vorfreude auf den Nachwuchs ist groß. Aber die fast täglich auftretende Übelkeit, verbunden mit Brechreiz, verdirbt werdenden Müttern oft ganz gewaltig die Laune. Mitunter muss man sich sogar für Wochen krankschreiben lassen – so schlecht fühlt kann einem die Morgenübelkeit erwischen.
Auch wenn sie unangenehm und lästig ist: Im Prinzip ist die Schwangerschaftsübelkeit, die bei rund drei Viertel aller werdenden Mütter auftritt, ein gutes Zeichen. Es zeigt an, dass sich das Immunsystem der Mutter mit dem Organismus des Kindes auseinandersetzt.
Der Körper der Frau lernt das Kind, das im Grunde ein Fremdkörper ist, für die nächsten Monate zu akzeptieren. Das Unwohlsein kann, muss aber nicht unbedingt ein Anzeichen für eine Mehrlingsgeburt sein. Bei Frauen, deren Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt endet, tritt die Schwangerschaftsübelkeit viel seltener auf.
Absolut normal
Die Übelkeit in der Schwangerschaft ist normal und kein Anzeichen für eine Krankheit. Warum es bei der einen Schwangeren zu Übelkeit und Erbrechen kommt und bei der anderen nicht, ist unklar. Häufige Vermutung: Es liegt an hormonellen Umstellungen im weiblichen Körper. Meist verschwinden die Beschwerden ab dem vierten Monat.
Auch psychosoziale Faktoren wie Stress, Sorgen und Streit können die Dauer und Schwere des Erbrechens beeinflussen. Es heißt auch, dass die Wahrscheinlichkeit, unter starkem Erbrechen in der Schwangerschaft zu leiden, dreifach erhöht ist, wenn die eigene Mutter bereits betroffen war.
Fest steht: Die Übelkeit ist so lange als normale Begleiterscheinung einer Schwangerschaft einzuordnen, solange sie nicht die Gesundheit der Frau beeinträchtigt. Übergibt sich die werdende Mutter allerdings zwischen fünf- und zehnmal am Tag und verliert sie dabei mehr als fünf Prozent ihres Ausgangsgewichts, dann muss die Unpässlichkeit medikamentös behandelt werden. Häufiges Erbrechen kann zu Austrocknung führen und den Säuren-Basen-Haushalt des Körpers gefährlich aus dem Gleichgewicht bringen.
Extreme Fälle
Ist die Übelkeit ganz besonders heftig, dann kann auch ein Klinikaufenthalt nötig sein. Über Infusionen werden dann dem Körper wieder Minerale und Vitamine zugeführt. Solche Fälle von extremer Übelkeit während der Schwangerschaft sind jedoch eher selten – wie bei Herzogin Kate, der Ehefrau des britischen Prinzen William, als sie mit Baby George schwanger war. Die meisten betroffenen Frauen können auch ohne starke Arzneimittel und Infusionen etwas gegen ihre Unpässlichkeit tun.
Das kann helfen
Manchmal empfiehlt es sich, das frei verkäufliche Vitamin B6 einzunehmen. Absolut tabu sind Kaffee, Zigaretten und Alkohol. Manchen Frauen hilft es, morgens so lange nichts zu essen und nur zum Beispiel lauwarmes Wasser, Kräuter- oder Ingwertee zu trinken, bis die Übelkeit vorbei ist. Der Brechreiz wird außerdem durch große Mahlzeiten leichter ausgelöst als durch kleine Portionen. Daher sollte die Ernährung auf häufige kleine, fettarme und leichte Mahlzeiten umgestellt werden.
Da ein niedriger Blutzuckerspiegel Übelkeit begünstigt, sollten Frauen schon vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu sich nehmen, etwa einen Zwieback oder einen Keks. Allgemein gilt, dass die Frauen das essen sollten, worauf sie Appetit haben. Die ausgewogene Ernährung könne warten, bis es der Schwangeren wieder bessergeht. Da Übelkeit vielfach durch bestimmte Gerüche ausgelöst wird, sollten Schwangere auf viel frische Luft auch daheim achten.
Auch die klassische Homöopathie kann bei der Eindämmung der Schwangerschaftsübelkeit eine Möglichkeit sein. Ein Patentrezept gibt es aber hier nicht, da in der Naturheilkunde immer sehr individuell vorgegangen wird.
Mit Akupunktur können etwa die psychischen Spannungen, die häufig mit zu der Übelkeit beitragen, gelöst werden. Manchmal empfiehlt sich auch eine Aromatherapie, das Unwohlsein wird hier mit ätherischen Ölen behandelt. Es ist eine uralte Methode, bei aufkommender Übelkeit das Riechfläschchen zu benutzen. Manche Frauen mögen den Duft von Bergamotte, Mandarine, Grapefruit oder Pfefferminze. Welcher Duft der richtige ist, weiß die eigene Nase.