Sind belgische Pommes bald ein Weltkulturerbe?
Was haben Hallstatt, die Chinesische Mauer und vielleicht auch bald belgische Pommes gemeinsam? Sie zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe! Letzteres davon zumindest in naher Zukunft. Denn der nationale Dachverband der Pommes-Frites-Stände-Betreiber, Navifrit, hat einen entsprechenden Antrag dazu eingereicht.
Auch der italienische Espresso könnte sich bald auf dieser Liste befinden.
Belgische Pommes: Antrag auf Weltkulturerbe
Was für Amerikaner das Ketchup, für Japaner das Sushi und für Italiener die Pizza ist, sind für Belgier Pommes. An jeder Ecke des Landes findet man dort typische Pommes-Frites-Stände, die diese einfache Speise in allen möglichen Varianten anbieten. Um der ganzen Welt zu zeigen, wie wichtig die belgischen Pommes für die Einheimischen sind, sollen diese nun zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt werden.
Der nationale Dachverband der Pommes-Frites-Stände-Betreiber, Navifrit, (jap, das gibt’s wirklich in Belgien!) hat dazu bereits einen entsprechenden Antrag bei der Landesregierung Flanderns eingereicht. Diese soll den Antrag dann als belgischen Kandidaten zum UNESCO-Weltkulturerbe einreichen.
Pommes Frites als Wertschätzung
Wie ernst es den Belgiern mit ihren frittierten Kartoffeln ist, zeigt eine Aussage von Bernard Lefevre, dem Vorsitzenden von Navifrit. „Diese Kultur ist bei uns allen eingebrannt. Dabei handelt es sich um etwas ganz Normales, um eine feste Wertschätzung in unserem Leben„, sagt er gegenüber dem flämischen Rundfunk VRT. „Vielleicht müssen wir uns gerade deswegen gemeinsam um die Pflege dieses Kulturguts kümmern“, so Lefevre weiter. Mit einer Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe, sollen die Pommes-Stände, die für viele Belgier zum Alltag gehören, keine Selbstverständlichkeit sein.
Eine Entscheidung soll es aber erst Mitte Mai geben.
Italien nennt Espresso als Kandidaten
Auch Italien möchte ein Lebensmittel als Weltkulturerbe ernennen lassen: Den berühmten Espresso. Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli gab dazu erst kürzlich eine Erklärung ab. Denn Kaffee, vor allem aber Espresso, gehöre zur italienischen Kultur und müsse geschützt werden. Der Meinung sind auch die Initiatoren der Espresso-Kampagne, zu denen der Verband FIPE, der die Cafe-Inhaber in Italien vereint und der Branchenverband, der italienischen Kaffeeröster und Kaffeemaschinen-Hersteller vertritt, gehören.