Sexgöttin oder Betthäschen?
Wenn das große Oh! und Ah! vorbei ist und man sich wohlig-befriedigt in die Laken kuschelt, gibt es keine schlimmere Frage als die nach der gerade vollbrachten Leistung. „War ich gut?“ ist sowohl aus seinem, als auch aus deinem Mund ein absolutes Tabu. Eigentlich. Denn auch wenn wir das alles wissen, schweben sie doch über uns wie ein Damokles-Schwert. Die Fragen, die wir so gerne beantwortet hätten: Hab ich alles richtig gemacht? Hat er Spaß mit mir gehabt? War ich gut? Schließlich will jede Frau gerne eine Granate im Bett sein, bei der Männer vor Lust vergehen und am liebsten nie wieder aus den Laken kriechen sollen. Lady Lakenkracher, Marke unvergesslich. Doch was bedeutet eigentlich „gut im Bett“, was unterscheidet eine Sexbombe von einem Sexmäuschen und wer legt fest, was gut ist?
Gut im Bett ist subjektiv
Was jemand als gut im Bett empfindet, lässt sich nicht pauschal definieren. Denn für Gefühle oder Lust gibt es keinen Gradmesser. Wo die eine Frau beim Nachturnen des Kamasutras die Messlatte für guten Sex anlegt, ist die andere mit liebevollem Blümchensex zufrieden. Bei Männern ist das Empfinden ebenso: Jeder fühlt anders, jeder empfindet „gut im Bett“ unterschiedlich. Klar ist nur: Es geht nicht um „Wie oft“, „Wie ausdauernd“, „Wie ausgefallen“ – es geht einfach nur ums „Wie“. Wie schön, wie spannend, wie erregend man sich beim Sex fühlt. Denn gut ist es nur, wenn eine große Portion Lust und Leidenschaft mit im Liebesspiel sind. Und die sind bei jedem Menschen anders gepolt.
Wer sich mag, hat guten Sex
Typische Klischees, dass Männer „gut im Bett“ daran messen, ob eine Frau 96 Arten eines Blowjobs beherrscht, sich in der Horizontalen lasziv wie ein Pornostar verhält oder akrobatische Leistungen wie im Zirkus Roncalli draufhat, sind vollkommen veraltet. Das sind Ammenmärchen, in erster Linie geschaffen von der Pornoindustrie, deren Liebesakte, wie wir wissen, ebenso unecht sind wie die vorgetäuschten Orgasmen darin. Wann ist also eine Frau dann gut im Bett? Die Antwort ist eigentlich ganz klar, auch wenn es manchmal nicht so einfach scheint, sie zu verinnerlichen. Frau ist gut im Bett, wenn sie sich mag. Wenn sie sich fallen lassen kann. Wenn sie Lust zulassen und genießen kann. Wenn sie sagt, was sie will und zuhört, wenn er ausspricht, wonach er sich sehnt. Fragt man Männer, was sie im Bett nicht mögen, nennen sie genau diese Punkte. Frauen, die vor lauter Figurkomplexen den Sex nicht genießen können, weil sie den Bauch einziehen, anstatt Spaß zu haben. Frauen, die sich für ihre Lust oder erotische Fantasien schämen und schüchtern unter der Bettdecke verschwinden. Frauen, die passiv wie ein Brett im Bett liegen und den Mann alles machen lassen.
Guter Sex verändert sich
Sex ist eine Sache, die das Wort „gut“ viel kleiner macht, als es ist. Jeder Liebesakt ist anders, unabhängig davon, ob du es drei Mal pro Woche mit deinem Freund oder einmal im Monat mit einem Fremden tust. Denn guter Sex verändert sich – und kann noch besser werden. Egal ob mit einem langfristigen Partner oder mit wechselnden: Im Laufe der Jahre verändert sich deine Lust und deine Vorstellung davon, was dich scharf macht. Und genau das macht aus dir eine Frau, die gut im Bett ist. Lust, die tief in deinem Inneren ist, sich stetig weiterentwickelt und neue Höhen erklimmt. Heute findest du vielleicht einen Quickie am Strand total erotisch, aber in drei Jahren kommt dir beim Gedanken daran nur ein müdes Gähnen. Weil Leidenschaft mit dir wächst und man auch in seinem Liebesleben niemals stehen bleiben darf. Dann kannst du dir auch sicher sein, dass die Auszeichnung „gut im Bett“ immer neben dir im Bett liegt!