Russland: Mann verklagt Apple, weil das iPhone ihn „schwul gemacht hat“
Ein Russe verlangt von Apple 14.000 Euro Schadenersatz, weil ihn das iPhone angeblich homosexuell werden ließ. Konkret soll eine iPhone-App dafür verantwortlich sein, dass er jetzt mit einem Mann zusammen ist.
Wie die Moscow Times berichtet, habe der Mann GayCoins statt die von ihm gewünschten BitCoins erhalten. Das war laut ihm der ausschlaggebende Grund, warum er nun schwul sei.
Russe will Geld von Apple, weil App ihn „schwul gemacht hat“
Ein Mann aus Russland wollte in einer Kryptowährungs-App BitCoins kaufen. Stattdessen hat er GayCoins mit der Nachricht „Urteile nicht, bevor du es nicht versucht hast“ bekommen. GayCoins ist eine weniger bekannte Kryptowährung und gilt als schwules Pendant zu BitCoins. Der Mann nahm die Nachricht wörtlich: „Ich dachte mir, wie kann ich dann etwas verurteilen, ohne es auszuprobieren und entschied mich, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu suchen“, erklärt er. „Jetzt habe ich einen Freund und weiß nicht, wie ich das meinen Eltern erklären soll“.
Deswegen verklagt der Russe jetzt den Apple-Konzern auf 14.000 Euro Schadenersatz. Durch die App sei er schwul geworden. Laut ihm habe sich dadurch sein Leben verschlechtert. Er würde seinen Angaben zufolge „nie wieder normal werden“. Apple habe ihn „durch Manipulation“ zu Homosexualität „gedrängt“. Außerdem schreibt er in seiner Klage, dass ihm dadurch „moralischer und psychischer Schaden“ zugeführt wurde. Die App gehört eigentlich einem Drittanbieter. Weil Apple sie im eigenen Store anbietet, habe das Unternehmen aber die Verantwortung zu tragen. Am 17. Oktober wird das Verfahren vor Gericht ausgetragen.
Homosexualität in Russland
Dass sich jemand dafür schämt, schwul zu sein und noch dazu andere für seine sexuelle Orientierung verantwortlich macht, klingt zwar wie ein schlechter Witz, könnte in Russland aber durchaus rechtliche Grundlage besitzen. Homosexualität ist dort zwar seit 1993 entkriminalisiert, die LGBTQ+ Szene ist aber trotzdem noch mit vielen Vorurteilen und Hass konfrontiert. 2013 verabschiedete die Regierung zudem ein Gesetz, das „Propaganda für Homosexualität“ verbietet. Darin wird die „Bewerbung von nicht-traditionellen Lebensstilen“ gegenüber Minderjährigen strafbar gemacht.