Rupert Grint spricht über die Schattenseiten seiner Zeit bei „Harry Potter“ und nennt die Erfahrung „erdrückend“
Rupert Grint kennen die meisten wohl als den besten Freund von Harry Potter. Denn mit seiner Rolle als Ron Weasley wurde der Brite mit nur elf Jahren international bekannt. Doch die Zeit im Rampenlicht hatte auch Schattenseiten.
In einem neuen Interview spricht der Schauspieler über seine Zeit als Kinderstar!
Rupert Grint: Enge Verbindung zu seiner Rolle als Ron
Rupert Grint war wohl für viele von uns ein wichtiger Begleiter der Kindheit und Jugend. Denn in den frühen 2000er Jahren dominierte die „Harry Potter“-Filmreihe nicht nur die Kinocharts, sondern sorgte auch dafür, dass wohl die meisten von uns bis heute insgeheim auf einen Brief aus Howarts hoffen. Doch für Rupert ist die Zeit als Zauberlehrling schon lange vorbei. Denn heute – mit 34 Jahren – ist er selbst Vater und reflektiert über seine Rolle als Ron und welche Auswirkungen diese Zeit auf seine mentale Gesundheit und das Erwachsenwerden hatte. Denn so viel scheint uns wohl allen klar zu sein: ein normales Leben hatte Rupert wirklich nicht.
Doch Rupert hatte immer schon eine ganz besondere Verbindung zu seiner Rolle, wie er jetzt in einem Interview mit „Bustle“ erklärt. Auch er hat rote Haare, sein Name beginnt mit „R“ und Rupert wuchs in einer Großfamilie mit vier Geschwistern auf. „Ich spürte die Schwierigkeit, gesehen zu werden, im Schatten zu stehen“, erzählt Rupert. „In den Filmen verschmolzen wir zu einer Einheit. Am Ende habe ich mich selbst gespielt. Die Grenzen waren fließend.“ Eine Sache, die es für Rupert ziemlich schwierig machte, Distanz zu seiner Figur aufzubauen. Und zwar bis heute. Denn Rupert gesteht, dass er auch jetzt noch darauf antwortet, „wenn mich jemand Ron nennt […] Es ist mein zweiter Name.“
„Potter war so anstrengend“
Doch auch, wenn diese Verbindung immer stark war. In dem Interview gesteht Rupert auch, dass die Zeit bei „Harry Potter“ gar nicht so einfach und auch nicht immer magisch war. „Potter war so anstrengend – das ganze Jahr über [Dreharbeiten], und den Rest der Zeit haben wir Werbung gemacht. Das war ziemlich erdrückend“, enthüllt Rupert in dem Gespräch. Der Dreh beanspruchte einen großen Anteil seines Lebens. Denn war Rupert bei dem ersten Film erst elf Jahre alt, beendete er das Franchise mit 22 Jahren. Sein erstes Ziel nach der Filmreihe war deshalb klar: „Ich wollte eine Pause, um über alles nachzudenken“, betont er. Eine Entscheidung, die ihm gutgetan hat. „Eine Zeit lang war es eine außerkörperliche Erfahrung, aber ich denke, wir haben zum richtigen Zeitpunkt aufgehört. Wenn wir weitergemacht hätten, hätte es bergab gehen können“, erinnert sich Rupert an die Zeit als Film-Zauberer.
Nach all dem Hype war er sich deshalb auch nicht immer sicher, ob er denn die Schauspielerei weiter verfolgen möchte – Rupert Grint widmet sich also dem Theater, spielt in Indie-Produktionen und britischen Filmen. Doch trotz großer und kleiner Projekte galt er für alle als Ron Weasley. Das Image als Kinderstar wurde er nur schwer los. Auch in Verbindung mit all den Klischees, die mit Kinderstars verbunden werden.
Rupert Grint spricht über Wettbewerb unter Co-Stars
„Ich hatte immer das Gefühl, dass von uns erwartet wurde, dass wir aus der Reihe tanzen und dem Klischee des Kinderstars folgen“, sagt Grint. „Das war immer etwas, gegen das ich ankämpfen musste. Auch den ständigen Vergleich zwischen ihm und seinen Co-Stars Emma Watson und Daniel Radcliffe konnte er über die Jahre nicht loswerden. Rupert nennt es ein „Wettbewerbselement“, das sich über die Jahre hinwegzog. Doch Rupert weiß, damit umzugehen: „Wir sind alle völlig unterschiedlich und gehen verschiedene Wege.“
Zu seiner Zeit als Ron hat er immer noch ein gutes Verhältnis, auch wenn er selbst nicht alle Filme gesehen hat. Seine Co-Stars dann bei der Jubiläumsshow im vergangenen Jahr wiederzusehen, war deshalb eine ganz besondere Erfahrung. „[In Harry Potter mitzuspielen] war eine wirklich einzigartige Erfahrung, die nur wir, die Kerngruppe, wirklich kennen, also ist es schön, sie zu sehen“, erzählt er in dem Interview. „Es war eine gute Gelegenheit, über alles nachzudenken und einfach zu sagen, wie verrückt es war. Es ist immer schön, zurückzublicken.“