Rumänische 24-Stunden-Betreuerinnen sollen per Zug nach Österreich reisen dürfen
Österreichs Europaministerin Karoline Edtstadler verkündete am 23. April im Ö1-Morgenjournal, dass 24-Stunden-Betreuerinnen ab Mai wieder zu Pflegebedürftigen nach Österreich einreisen dürfen.
So können rumänische Personenbetreuerinnen per Korridorzug durch Ungarn nach Österreich reisen.
Rumänische 24-Stunden-Betreuerinnen können per Zug nach Österreich reisen
Bisher war aufgrund der Coronavirus-Pandemie eine Einreise von Rumänien nach Österreich nur über das Flugzeug möglich. Denn in Ungarn gab es strenge Grenzregeln, die eine Durchreise nach Österreich verhinderten. Damit die 24-Stunden-Betreuerinnnen aus Rumänien ab Mai wieder zu ihren pflegebedürftigen Klienten reisen können, hat Österreich nun eine Lösung mit Ungarn und Rumänien ausgehandelt. Das erklärte Europaministerin Karoline Edtstadler im Ö1-Morgenjournal. Zusätzlich galten für Arbeitskräfte aus dem medizinischen und sozialen Bereich Ausreisebeschränkungen aus Rumänien, di man nun gelockert hat.
Mit anderen Ländern, etwa der Slowakei, gebe es laufend Gespräche, um Verbesserungen zu finden. Konkrete Einigungen nach dem Beispiel Rumäniens stehen aber offenbar vorerst nicht bevor.
Sonderzüge der ÖBB
Die Wirtschaftskammer habe nun die ÖBB beauftragt, ab 2. Mai Sonderzüge von und nach Rumänien anzubieten. Dort sollen die Fahrgäste in Sechserliegewagen maximal zu viert untergebracht werden. Somit könne angeblich der Sicherheitsabstand eingehalten werden. Zudem müssten die Reisenden einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die Züge würden ohne Zwischenstopp fahren und im rumänischen Timisoara halten.
Die Züge können durch die jeweiligen Organisationen in Österreich gechartert werden, etwa durch die Bundesländer, die Kammern und die Vermittlungsagenturen für Betreuerinnen. Die Auftraggeber kommen auch für die Reisekosten auf. Einmal pro Woche sollen die Züge fahren. Die Betreuer müssen sich zudem nach ihrer Ankunft in Österreich entweder in eine 14-tägige Quarantäne begeben oder einem Virentest unterziehen.
33.000 Menschen auf Hilfe angewiesen
Insgesamt sind laut Edtstadler rund 33.000 Personen in Österreich auf die 24-Stunden-Betreuung angewiesen. Rund die Hälfte der heimischen 24-Stunden-Betreuerinnen kommt aus Rumänien. Durch die derzeit bestehenden Restriktionen bei der Reisefreiheit hatten diese derzeit keine Möglichkeit, sich mit Kolleginnen abzuwechseln. Viele harren nun bereits seit mehr als einem Monat bei den von ihnen betreuten Menschen aus, ohne Erholung und ohne direkten Kontakt mit ihrer eigenen Familie.
Zudem fliegt man derzeit zehntausende Personenbetreuerinnen und Saisonarbeiter in westeuropäische Länder ein, so beispielsweise etwa rumänische Erntehelfer.