Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz mit 78 Jahren verstorben
Er war einer der einflussreichsten Menschen in der österreichischen Sport- und Medienwelt. Jetzt ist der Milliardär Dietrich Mateschitz im Alter von 78 Jahren verstorben.
Die Nachricht verbreitete Red Bull in einer Mail an alle Mitarbeiter:innen.
Dietrich Mateschitz ist tot
Egal, welchen Extremsport man sieht, das Logo von Red Bull ist nicht weit. Mit dem Spruch „Red Bull verleiht Flügel“ sorgten die blau-silbernen Dosen für das perfekte Werbemittel für Aktionen wie Klippenspringen, von der Stratosphäre hüpfen oder die unterschiedlichsten Variationen des Kunstfliegens.
Hinter all den riskanten Sportaktionen steckte Dietrich Mateschitz, ein Mann aus der 2.800-Einwohner-Gemeinde St. Marein im Mürztal. Er ist wohl eine der größten Erfolgsgeschichten, die Österreich in den vergangenen Jahrzehnten zu bieten hatte. Denn Mateschitz – der 1944 geboren wurde – mauserte sich zu einem Selfmade Milliardär und mit einem Vermögen von geschätzt 25 Milliarden Euro zum reichsten Österreicher (laut dem „Forbes“-Magazin).
Und das alles nur durch eine kleine blau-silberne Dose. Denn Mateschitz ist der Mann, der die Energy Drinks hierzulande salonfähig gemacht hat. Was viele wohl nicht wissen: Mateschitz ist dabei gar nicht der Erfinder. Im Rahmen einer Asienreise stößt er nämlich auf das aufputschende Getränk Krating Daeng (Deutsch: roter Stier). Medienberichten zufolge ist Mateschitz von der Getränkeidee so überzeugt, dass er mit der Eigentümerfamilie ins Geschäft kommt und all sein Erspartes investiert, um Red Bull zu gründen.
Mit Energy Drink zum Milliardär
Ein Investment, das sich mehr als lohnte. Denn mit jährlich rund zehn Milliarden verkauften Dosen ist Red Bull die größte Energy Drink Marke der Welt – zehn bis zwölf Dosen soll Mateschitz dabei selbst täglich getrunken haben. Die Riesenmarke ermöglichte ihm schließlich, sein Imperium zu vergrößern. Es folgte ein eigenes Medienunternehmen mit Servus TV und dem Red Bulletin sowie dem 2020 eingestelltem Addendum.
Mateschitz unterstützte Sportarten von Fußball über Eishockey, Ski alpin und Skispringen bis hin zur Formel 1. Privat sorgte er jedoch mit einigen Aussagen auch immer wieder für Aufsehen. 2017 kritisierte er etwa die Flüchtlingspolitik in Österreich und bezeichnete das vielfach verwendete „Wir schaffen das“-Motto als Scheinheiligkeit. Auch im Zuge der Corona-Pandemie sorgte sein TV-Sender „Servus TV“ für Aufregung. Laut einem Bericht von „Der Standard“ läuft bei der Komm Austria derzeit ein Verfahren wegen Verletzung des Objektivitätsgebots. Der Grund: in dem Wochenkommentar „Der Wegscheider“ wird „Servus TV“ die Verbreitung von Verschwörungstheorien vorgeworfen.
Dietrich Mateschitz: ein privater Milliardär
Interviews mit Dietrich Mateschitz sind übrigens eine Seltenheit. Der Milliardär lebte mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Marion Feichtner in Salzburg und erschien nur selten auf Roten Teppichen und zu großen Interviews. Im Hintergrund waren aber vor allem seine großzügigen Spenden bekannt. So ist Mateschitz etwa Mitbegründer der Stiftung „Wings for Life“, die Querschnittlähmung heilbar machen will. Für ein Forschungszentrum zu Rückenmarksverletzungen der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg spendete er außerdem 70 Mio. Euro. Es ist eine der größten Spenden, die in Europa je von einer Privatperson an eine Universität durchgeführt wurde.
Jetzt ist Mateschitz im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit gestorben. Wie genau es jetzt mit dem Red Bull Imperium weitergeht, ist noch nicht bekannt. Laut Medienberichten könnte der Sohn von Dietrich Mateschitz – Mark – das Imperium übernehmen.
„In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat“, schreibt Red Bull in der Benachrichtigung an alle Mitarbeiter:innen des Konzerns. „Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen.“