Reaktion auf Coronavirus in China: Hunde dürfen nicht mehr gegessen werden
China hat neue Richtlinien ausgearbeitet, um Hunde als Haustiere und nicht als Nutztiere zu klassifizieren. Das ist Teil der Reaktionen auf den Ausbruch des Coronavirus.
Die Humane Society sieht die Maßnahme als potenziellen „Game Changer“ im Tierschutz.
Hunde dürfen in China nicht mehr gegessen werden
In vielen Teilen Chinas gilt Hundefleisch noch immer als Delikatesse. Nun haben chinesische Behörden den Verzehr dieser Tiere allerdings verboten. Denn Hunde gelten ab sofort nicht mehr als Nutztiere. „Was Hunde betrifft, so wurden Hunde neben dem Fortschritt der menschlichen Zivilisation und der öffentlichen Sorge und Liebe zum Tierschutz darauf spezialisiert, Haustiere zu werden. International gelten sie nicht als Nutztiere, und sie werden auch in China nicht mehr als Vieh klassifiziert“, hieß es vonseiten des Landwirtschaftsministeriums. Grund für das Verbot ist indirekt die Coronavirus-Krise. Zwar ist das Virus nicht durch einen Hund auf den Menschen übergesprungen. Doch Ausgangspunkt der Pandemie war ein Lebendtiermarkt in China.
Die Regierung hat nach der Ausbreitung von SARS-CoV-2 Konsequenzen gezogen und die Lebendtiermärkte vorübergehend geschlossen. Es wird nämlich allgemein angenommen, dass das Coronavirus von Hufeisenfledermäusen stammt und von Zwischenwirten, die auf den Märkten der Stadt Wuhan verkauft werden, auf den Menschen übertragen wurde. China verbot daraufhin die Zucht, den Handel und den Verzehr von Wildtieren und widerrief alle bestehenden Lizenzen. Anfang April hatte die chinesische Millionenstadt Shenzhen als erste chinesische Stadt den Verzehr von Hunden verboten. Haustiere, darunter Hunde und Katzen, dürfen dort nicht mehr gegessen werden.
Petition gegen Lebendtiermärkte
Bereits die SARS-Pandemie hatte ihren Ursprung auf einem Lebendtiermarkt in China. Nachdem diese aber vorbei gewesen war, öffneten auch die Märkte wieder. Für Virologe Norbert Nowotny ein großer Fehler: “Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hätte verhindert werden können, indem die chinesischen Behörden diese Märkte nach dem ersten SARS-Ausbruch ein für alle Mal geschlossen hätten.”
Auch PETA ruft in einer Petition die Weltgesundheitsorganisation WHO dazu auf, sich für die weltweite Abschaffung dieser Lebendtiermärkte einzusetzen. Denn die Märkte seien die perfekte Brutstätte für Krankheiten. Viele der Tiere, die auf solchen öffentlichen Märkten in Käfigen zusammengepfercht würden, seien zudem gestresst, verletzt und krank.