Psychologin warnt: True-Crime-Stories zum Entspannen können eine Red Flag sein
Wer gerne True-Crime-Stories ansieht oder hört, um nach einem stressigen Tag runterzukommen, der sollte besser damit aufhören. Denn laut einer US-Psychologin ist das eine große Red Flag.
Warum das laut ihrer Sicht so ist, erklären wir hier.
Warum True-Crime-Stories zum Relaxen eine Red Flag sind
Es gibt Menschen, die sehen sich besonders grausame True-Crime-Stories, wie etwa „Dahmer“ an, weil sie von dem Genre gleichermaßen fasziniert wie angeekelt sind. Dann gibt es jene, die Spannung lieben und nach dem Adrenalinkick suchen. Und dann sind da noch die, die sich Geschichten wie diese ansehen oder hören, weil sie einfach mal so richtig entspannen wollen. Nein, nicht mit einer gemütlichen Folge „Bridgerton“ oder einer lustigen Episode „How I Met Your Father“, sondern mit Serien wie „American Crime Story“ oder „Ted Bundy“.
Dass das nicht nur ein bisschen creepy ist, sondern auch ein Warnsignal sein sollte, bestätigt jetzt US-Psychologin Dr. Thema Bryant. In einem Interview im „The Mel Robbins Podcast“ sagt sie: „Wenn deine Vorstellung davon, sich vor dem Schlafengehen zu entspannen, darin besteht, drei Episoden ‚Law and Order‘ anzusehen, dann würde ich dir empfehlen, über Folgendes nachzudenken: ‚Warum ist ein Trauma für mich entspannend?‘“. Mit dieser Frage hat die Psychologin eine große Diskussion auf Tiktok gestartet, denn für viele klingt das nach einer ziemlich großen Red Flag.
„Es ist die Genugtuung, die ich in meinem Leben nie bekommen habe“
Viele User:innen sind sich einig: das, was Dr. Bryant gesagt hat, ist „eye opening“. Eine Nutzerin kommentiert: „Ich fühle das … und ich werde das, was ich sehe, jetzt vollkommen neu bewerten“. Eine andere Person kann jetzt endlich erleichtert aufatmen, weil sie weiß, dass sie damit nicht alleine ist. „Und ich dachte schon, ich wäre nicht normal, weil meine Freunde auch immer sagen, dass mich so etwas nicht entspannen sollte“.
Auch dafür hat die Psychologin eine Erklärung. „Einige von uns sind in Situationen mit viel Stress aufgewachsen, daher verwechseln sie Ruhe mit Langeweile. Und es ist so, als ob man sich dem Unbehagen hingeben muss, um zu sich selbst zu kommen“, so Dr. Bryant. Wie eine Userin unter den viralen Tiktok-Clip schreibt, sei es eine ganz bestimmte Sache, die bei ihr für Entspannung sorge. „Das Trauma ist nicht das, was mich entspannt. Es ist die Genugtuung, die die Charaktere bzw. die realen Personen oft bekommen, die ich in meinem eigenen Leben nie bekommen habe“.
Also ist es doch nicht nur die Stimme des Erzählers?
Eines hat die Psychologin mit ihrer Frage jedenfalls erreicht: Man macht sich Gedanken über sich und seine Vorlieben. „Ich habe True Crime geliebt, aber jetzt, wo ich mich mit meiner Heilung beschäftigt habe, habe ich überhaupt kein Interesse mehr daran“, so eine Userin. Eine weitere schreibt: „Verdammt. Das trifft mich wirklich. Früher habe ich so viel Chaos-TV gesehen, aber nachdem ich in den letzten zwei Jahren hart an mir gearbeitet habe, kann ich einfach nicht mehr.“
Eine Person verteidigt sich jedoch: „Manche von uns mögen einfach die entspannte Stimme des Erzählers“. Ja gut, so kann man es natürlich auch sehen!
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