Psychologie der Farben: Wie wir mit Farben unsere Stimmung beeinflussen können
Jede Farbe hat eine Wirkung auf unseren Körper und unsere Psyche. Während wir bei der Farbe Rosa an Unschuld und Süßkram denken, wirkt Rot aktivierend und sexualisierend. Die Kraft der Farben können wir uns also gezielt in der Mode und daheim zunutze machen.
Rot, Gelb oder Grün? Die Farbauswahl bestimmt unsere Stimmung.
Die Farben und ihre Wirkung
Wie wir uns kleiden und unsere Wohnräume gestalten hat einen großen Einfluss auf unser Gefühlsleben. Jede Farbe aktiviert bei uns bestimmte Neuronen im Gehirn die Assoziationen hervorrufen. Schmerzhafte Erfahrungen oder Glücksmomente können so eng mit einer Farbe verbunden sein. In der Farbtherapie wird die Wirkung der Farben gezielt als Behandlungstherapie eingesetzt. Wir haben für euch die 10 bekanntesten Farben und ihre Eigenschaften.
1 Rot – Leidenschaft, Vitalität, Gefahr
Die Signalfarbe Rot steht für Leidenschaft aber auch Vitalität und Zorn. Ihre aktivierende Wirkung macht Lust auf Sex und regt unseren Appetit an, was uns bei so mancher Shoppingtour schon zum Verhängnis wurde (Impulskäufe). Rot erwärmt uns und bringt damit den Stoffwechsel und das Immunsystem in Gang. Sie bringt damit aber auch gewisse Unruhe hinein. Daher solltet ihr die Farbe in der Einrichtung eher sparsam einsetzen. Am Arbeitsplatz bringt Rot aber Vorteile mit sich. Studien haben ergeben, dass wir uns in einer roten Arbeitsumgebung besser konzentrieren können.
2. Orange – Optimismus, Geselligkeit
Beim Anblick von kräftigem Orange haben wir sofort eine aromatisch, erfrischend, süße Frucht im Kopf. Orange ist also ein wahrer Stimmungsaufheller und steht für Optimismus und Lebensfreude. Sie strahlt Geselligkeit und Gemütlichkeit aus, was sich viele Lokale zunutze machen. Daheim wäre Orange also die ideale Farbe fürs Esszimmer. In der Farbtherapie wird Orange zur Stärkung der Nierenfunktion eingesetzt. Zudem soll die Farbe Schmerzen im Bauch und Unterleib lindern.
3. Gelb – Heiterkeit, Offenheit, Kreativität
Die Farbe der Sonne steht für Licht, Freude und Optimismus. Sie wirkt vitalisierend und mit hohem Rotanteil positiv anregend. Warmes Gelb soll Ängste und Depressionen lindern. Gelb wirkt auch entgiftend. Die Farbe hilft dadurch der Leber und stärkt unser Immunsystem. Ein hoher Grünanteil wirkt auf uns eher frisch und säuerlich. Denkt mal an den Einsatz von Gelb als Warnsignal. Zu Hause lässt Gelb kleine Räume größer wirken. Es fördert die Konzentration und Kreativität und wäre demnach ein guter Buddy für den Arbeitsraum oder das Kinderzimmer.
4. Rosa – Romantik, Naivität
Die Farbe der Unschuld vermittelt Idealismus und Mitgefühl. Rosa bringt auch ein Gefühl von Sicherheit mit sich. Die Farbe wird daher in der Farbtherapie gerne zur Behandlung von körperlichen Schocks eingesetzt. Kein Wunder, dass die Lebensmittelindustrie diese Seelenschmeichler-Farbe für Süßkram ausgewählt hat. Während pinke Kleidung als Statement gilt, wirkt zartes Rosa eher unschuldig. Sie ist die optimale Farbe fürs Schlafzimmer da es besänftigt und Aggressionen abbaut.
5. Blau – Wohlbefinden, Nachdenklich
Blau ist die Farbe des Himmels und der Weite. Sie schafft Vertrauen, erweckt aber auch Sehnsucht und melancholische Gefühle in uns. Dieses Gefühl kennen wir nur zu gut, wenn wir in den Himmel oder aufs Meer hinaussehen. Blau senkt unseren Puls, die Blutgefäße erweitern sich. In der Farbtherapie wird die Farbe der Weite daher bei Schlafstörungen eingesetzt. Eine Studie der British Columbia University in Kanada zeigte, dass Blau die Kreativität steigert. Die Versuchsteilnehmer hatten bei blauem Bildschirmhintergrund die kreativeren Problemlösungen.
6. Grün – Hoffnung, Erholung
Die Farbe der Natur bringt Ruhe und Kraft mit sich. Grün hat eine entspannende Wirkung auf unsere Psyche und das vegetative Nervensystem. Ein Waldspaziergang wirkt daher ausgleichend, beruhigt und bringt Sicherheit und Hoffnung. In der Farbtherapie wird die Farbe bei Herzkrankheiten, Depressionen und Angstzuständen eingesetzt. In Räumen bringt Grün zum Beispiel in Form von Pflanzen Ruhe hinein. Die Zeit soll mit grünen Elementen schneller vergehen. Auch hohe Geräuschkulissen sind in einem grünen Umfeld leichter zu ertragen. Grüne Kleidung wirkt auf uns vertrauenerweckend.
7. Braun – Geborgenheit, Altmodisch
Die ruhige Erdfarbe vermittelt Eleganz, Geborgenheit und materielle Sicherheit. Sie gilt allgemein als unbeliebteste Farbe und wird in der Mode als spießig und altmodisch angesehen. In der Einrichtung ist sie in Form von Holz aber gern gesehen. Sie erdet, wirkt beruhigend und ausgleichend. Das macht sich auch die Farbtherapie zunutze und setzt Braun bei Gleichgewichtsstörungen ein.
8. Grau – Angepasstheit, Zurückhaltung
Grau steht für Neutralität und Zurückhaltung. Sie gilt als unauffällig und langweilig. In unsere Sprache hat Grau eine eher negative Bedeutung. Der graue Alltag, graue Maus, Grauzone. Die „Grauen Herren“ in Michael Endes Momo waren nicht umsonst in Grau gekleidet. In der Mode vermittelt die Farbe Nüchternheit und drängt sich nicht in den Vordergrund, weshalb die Businesskleidung oftmals grau sind. In Räumen sollte man die Farbe eher sparsam einsetzen.
9. Schwarz – Stärke, Distanz, Trauer
Schwarz gilt als Ausdruck von Eleganz, Distanz und Unabhängigkeit. Makelloses Schwarz wird mit Würde, Macht und Stärke assoziiert. Die Farbe wird daher gerne in intellektuellen Kreisen getragen. Schwarz ist aber auch die Farbe der Trauer, Depression und Einsamkeit. In der Einrichtung sollte man damit also eher behutsam umgehen, sonst wirkt der Raum düster und schwer. Andere Farben wirken in der Mischung mit Schwarz eleganter.
10. Weiß – Reinheit, Unnahbarkeit
Denkt mal an einen weißen Arztkittel. Welche Gefühle kommen in Euch hoch? Reinheit und Unnahbarkeit? Ja genau das ist die Symbolik von Weiß. Weiß gilt auch als Farbe der Unschuld und wird in unserem Kulturkreis eher mit positiven Assoziationen in Verbindung gebracht. In China hingegen steht Weiß für Trauer und Tod. Für Wohnräume ist Weiß die ideale Farbe. Sie neutralisiert, hellt auf und belebt.