Polygamie, Polyamorie, Bigamie: Was ist der Unterschied zwischen den Beziehungsformen?
Eine Beziehung muss nicht immer nur aus den klassischen zwei Personen bestehen. Denn eine Frau oder ein Mann kann auch mit ganz vielen verschiedenen Partnern zusammen sein. Ob das dann bigam, polygam, polyamor oder eine andere Beziehungsform ist, kann manchmal ganz schön verwirrend sein.
Deswegen haben wir hier ein kleines Lexikon der Liebe, für all jene, dir ihren Beziehungsstatus gegenchecken möchten:
Monogamie
Monogamie bedeutet auf Griechisch „Einehe“. In unserer Gesellschaft ist sie die klassische Beziehungsform zwischen zwei Partnern. Die Monogamie bezeichnet also eine romantische Beziehung, die ausschließlich mit einem Partner geführt wird. Die Exklusivität der Partnerschaft bezieht sich dabei sowohl auf das sexuelle als auch auf das emotionale Verhältnis.
Polygamie
Die Polygamie wird oft als das Gegenteil der Monogamie verstanden. Das Wort steht – richtig erraten – für „Vielehe“. Wer polygam lebt, hat also streng genommen mehrere Ehen. In Österreich ist das nicht erlaubt und wird sogar mit bis zu drei Jahren Haft bestraft. Aber nicht immer muss eine Person mit zwei Menschen offiziell verheiratet sein. Denn Vielehe kann auch bedeuten, dass man zwei eheähnliche Beziehungen führt, also Sex zusammen hat und zusammenlebt.
In der Polygamie gibt es übrigens verschiedene Unterarten:
Polygynie
Wenn ein Mann mehrere Ehen oder eheähnliche Beziehungen hat, nennt man das Polygynie.
Polyandrie
Wenn eine Frau mehrere Ehen oder eheähnliche Beziehungen hat, nenn man das Polyandrie.
Bigamie
Das bedeutet, dass ein Mann oder eine Frau mit zwei weiteren Männern oder Frauen verheiratet ist.
Polyamorie
Polygamie sollte man nicht mit Polyamorie verwechseln. Hier führen Personen mehrere freie Liebesbeziehungen parallel zueinander. Und nein, Affären sind das keine. Der wichtige Unterschied: Alle Beteiligten wissen voneinander. Übrigens müssen nicht alle Beteiligten mehrere Beziehungen haben. So kann es beispielsweise sein, dass ein monogamer Mann mit einer Frau zusammen ist, die noch andere Liebesbeziehungen hat. Wer Teil der Hauptbeziehung ist und wer vielleicht etwas weniger Zeit geschenkt bekommt, sollte man auf jeden Fall vorher abklären. Eifersüchtige Menschen haben in dieser Beziehungsform wohl eher nichts zu suchen.
Dreierbeziehung oder Throuple
Polyamor bedeutet übrigens nicht zwangsläufig, dass sich alle Partner gegenseitig lieben müssen. Dennoch wird auch eine solche Beziehung immer beliebter. Hier sind drei Menschen in einer Beziehung. Die Partner begegnen sich auf Augenhöhe und führen alle miteinander eine Liebesbeziehung. Natürlich funktioniert diese Konstellation auch mit mehr als drei Personen.
Offene Beziehung
Wer jemanden liebt, aber dennoch gerne weiterhin mit anderen schlafen möchte, für den ist vielleicht eine offene Beziehung das richtige Modell. Dabei haben die jeweiligen Partner einvernehmlich die Erlaubnis, andere Sexualpartner zu wählen. Mit den externen Sexualpartnern führt man aber keine Liebesbeziehung. Natürlich gibt es auch offene Beziehungen, bei der sich die Partner dazu entscheiden, dass lediglich Knutschen mit anderen in Ordnung ist.
Was ist die richtige Beziehung für mich?
Ob mono, poly oder offen: Wer wie liebt, sei jedem selbst überlassen. Das wichtigste ist, dass jeder die Beziehungsform findet, in der man sich am wohlsten fühlt und keiner zu irgendetwas gezwungen wird, das er nicht möchte.