Polizist in Atlanta wegen Mordes an Rayshard Brooks angeklagt
Im Fall des in Atlanta bei einem Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners Rayshard Brooks muss sich der inzwischen entlassene weiße Beamte wegen Mordes verantworten.
Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihm lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.
Ex-Polizist in Atlanta wegen Mordes angeklagt
Insgesamt werde Garrett Rolfe in elf Punkten angeklagt, teilte der zuständige Bezirksstaatsanwalt Paul Howard auf einer Pressekonferenz in Atlanta mit. Ein weiterer Polizist, der bei dem Einsatz dabei war und derzeit vom Dienst suspendiert ist, werde als Zeuge auftreten. Sollte Rolfe schuldig gesprochen werden, drohen ihm die Todesstrafe oder lebenslange Haft.
Rayshard Brooks: Weiterer Tod eines Afroamerikaners durch Polizeigewalt
Brooks war am 12. Juni auf dem Parkplatz eines Fastfood-Restaurants bei einer Polizeikontrolle niedergeschossen worden. Der Vorfall wurde auf Videoaufnahmen festgehalten. Darauf ist zu sehen, wie der 27-Jährige, der in seinem Auto in der Warteschlange vor dem Restaurant eingeschlafen sein soll, sich bei seiner Festnahme wehrt und einem der Beamten offenbar einen Taser entreißt. Brooks rennt los, dreht sich um und richtet den Elektroschocker auf Rolfe. Dann wird auf Brooks geschossen. Eine Autopsie ergab, dass Brooks zwei Mal im Rücken getroffen wurde und schließlich wegen Blutverlusts und Organverletzungen starb.
Die Tötung zog weitere Proteste gegen Polizeibrutalität nach sich. Am 25. Mai war der Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis getötet worden. Auch dieser Fall wurde gefilmt, er löste eine weltweite Protestwelle gegen Rassismus aus. Der hauptbeschuldigte Ex-Polizist, der für den Tod von George Floyd verantwortlich sein soll, muss sich mittlerweile ebenfalls wegen Mordes zweiten Grades verantworten. Zuvor warf man ihm nur Mord dritten Grades und Totschlag vor. Und auch die anderen drei Beamten, die an dem Einsatz beteiligt waren, wird nun Mittäterschaft vorgeworfen. Alle vier wurden nach dem Vorfall sofort entlassen.
(Quelle: Reuters)