Polizei in Italien erwischt angeblich blinden Mann beim Autofahren
Die Polizei in Italien ist einem Betrüger auf die Schliche gekommen, der Jahrzehnte lang vorgegeben hat, vollständig blind zu sein. Doch eines Tages erwischten die Beamten ihn auf frischer Tat – als er am Steuer eines Autos saß und dabei auch noch telefonierte.
Das war aber nicht der einzige kriminelle Zwischenfall, in den der Mann verwickelt ist.
Mann aus Italien gab vor, blind zu sein
Jahrzehnte lang hat ein Mann aus Palermo wegen seiner angeblichen Blindheit an die 170.000 Euro Sozialhilfe kassiert. Doch dann ist ihm ein großer Fehler unterlaufen. Denn 2018 stattete der Italiener den Behörden einen Besuch ab, um seinen Führerschein zu erneuern. Zuvor hatte er jedem glaubhaft gemacht, dass er seit seiner Geburt „völlig blind“ sei, wie italienische Medien berichten.
Nach diesem Vorfall wurde auch die Finanzpolizei auf den Betrüger aufmerksam. Seither versuchten sie, den 40-Jährigen auffliegen zu lassen. Im Zuge ihrer Ermittlungen beobachten die Beamten den Mann beim Einkaufsbummel, während er Schaufenster bewunderte, als er seiner Tochter das Radfahren beibrachte und schließlich, als er am Steuer eines Autos saß und dabei auch noch telefonierte. Jetzt klickten für den Sizilianer die Handschellen. Denn sein Betrug ist endgültig aufgefallen.
Freunde nennen ihn „Berlusconi“
Doch das waren noch längst nicht alle Vergehen, die auf das Konto des Mannes gehen. Der 40-Jährige sei beim Fahren eines Motorrollers erwischt worden, der nicht versichert war. Und er war Mitglied einer kriminellen Gruppe, die Verkehrsunfälle vortäuschte, um Versicherungssummen zu kassieren. Dafür wurde der Verdächtige bereits zu 15 Jahre Haft verurteilt – doch gegen dieses Urteil gab es Berufung.
Laut der Lokalzeitung „Palermo Today“ hatte der Betrüger daher in seinem Freundeskreis auch einen ganz speziellen Spitznamen. Sie nannten ihn „Berlusconi“. Eine Anspielung auf den ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens, der ebenfalls aufgrund von zahlreichen mutmaßlichen Vergehen vor Gericht stand. Wie hoch die Strafe für den Mann nun ausfällt, steht noch nicht fest.