Dass die Menstruation nicht gerade die angenehmste Zeit im Monat ist; darüber müssen wir wohl nicht diskutieren. Noch viel mühsamer ist es jedoch, wenn unsere Periode ausgerechnet dann um die Ecke kommt, wenn wir ohnehin schon mit einer heftigen Hitzewelle zu kämpfen haben.

Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, schlechter Schlaf und Pickel all over? Wir haben hier ein paar Tipps, die euch in diesem heißen Sommer helfen könnten.

Ist die Periode bei großer Hitze schlimmer?

Als wäre es oft nicht schon anstrengend genug, in den unpassendsten Sommer-Momenten untenrum fast auszubluten, hat die Jahreszeit noch einen weiteren unangenehmen Begleiter: Hitze! Und da wir gerade von der gefühlt hundertsten Hitzewelle überrollt werden, scheint es aktuell besonders mühsam zu sein, wenn wir wiedermal unseren Menstruationszyklus durchleben. Eines vorweg: Auch wenn es sich so anfühlt, dass unsere Periode tausendfach schlimmer ist, wenn das Thermometer mal wieder 35 Grad misst, ist das rein medizinisch gesehen gar nicht so.

Wie der Gynäkologe Christian Albring gegenüber dem Hamburger Abendblatt berichtet, bluten wir bei einer Hitzewelle nicht mehr, als sonst. Wenn wir also das Gefühl haben, dass die Flüssigkeit, die unsere Beine runterrinnt, aus Blut besteht, können wir hier eine Entwarnung geben: Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich dabei um Schweiß. Auch nicht gerade angenehm, hinterlässt aber immerhin keine Flecken (in den meisten Fällen zumindest nicht).

Viele spüren PMS-Symptome wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Niedergeschlagenheit durch die drückende Hitze jedoch verstärkt. Und zwar aus einem einfachen Grund: Bei Hitze produziert der Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol. Dadurch reduziert sich der Progesteronspiegel, wodurch ganz klar das Östrogen im Körper dominiert. Und genau dieses Hormon-Ungleichgewicht sorgt auch dafür, dass sich unsere Perioden-Symptome schlimmer anfühlen.

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Wir sind uns also wohl alle einig, dass uns die Periode während einer Hitzewelle wirklich gestohlen bleiben kann. Doch leider richtet sich unser Zyklus nicht unbedingt nach den Wetterverhältnissen. Oder der Urlaubsplanung. Oder generell dem Leben. Danke dafür! Wir können aber dennoch dafür sorgen, dass diese Zeit ein bisschen angenehmer für uns wird. Wie genau, verraten wir euch mit folgenden Tipps.

1. Wasser und Yoga gegen Kopfschmerzen

Wer kennt es nicht: Wir fühlen uns aufgebläht, schwitzen, haben Bauchkrämpfe und zusätzlich auch noch pochende Kopfschmerzen – und das alles bei DER Hitze! Hier könnt ihr zwei grundlegende Dinge in euren Alltag einbringen, die euch dabei helfen, den Schmerz zu lindern – zumindest jenen, im Kopfbereich.

Erstens: Viel Wasser trinken! Und mit viel, meinen wir WIRKLICH viel! So viel sogar, dass ihr häufiger auf die Toilette müsst. Aber gut, nachdem ihr eure Binden, Tampons, Menstruationstassen usw. ja ohnehin wechseln solltet, ergibt sich der Gang zum Klo in diesem Fall wirklich gut.

Zweitens: Ein Grund, wieso es oft zu Kopfschmerzen kommt, ist, dass wir zu wenig Sauerstoff in der Hirngegend haben. Das muss also schleunigst geändert werden. Und zwar, indem wir Blut in unseren Kopf leiten. Wie das am besten funktioniert? Riiiichtig: Mit einem Hand-, bzw. Kopfstand. Wer sich während seiner Periode (oder einfach generell?!) nicht dazu in der Lage fühlt, kann auch einfach die Yoga-Position „herabschauender Hund“ einnehmen.

2. Weniger Kaffee und mehr Sport gegen Müdigkeit

Eine Sache, die bestimmt jeder kennt, der gerade seine Periode hat: Man ist müde, niedergeschlagen und einfach alles ist super anstrengend. Die meisten würden jetzt einfach mal zu aufputschenden Getränken wie Kaffee, Schwarz- oder Grüntee greifen. Doch genau das sollte man in diesem Fall nicht tun! Denn das hemmt die Aufnahme von Eisen.

Genau das verlieren wir während unserer Menstruation in größeren Mengen. Um unseren Eisenmangel also nicht noch zu verstärken, sollten wir dann doch lieber bei Wasser bleiben. Auch, wenn ein Iced Coffee bei diesen Temperaturen wirklich unheimlich verlockend ist.

Auch Sport kann helfen! Klingt im ersten Moment vielleicht wirklich nicht gerade einladend. Weil Hitze und Periode nicht gerade die besten Voraussetzungen dafür sind, um uns sportlich zu motivieren. Wenn man die (wohlgemerkt leichte und einfache) Sportsession dann aber hinter sich hat, bringt das den Kreislauf wieder in Schwung und wir sind dank der Endorphine wieder wacher.

3. Kühle Wickel und gelüftete Räume gegen Schlaflosigkeit

Während der Periode sind Schlafprobleme praktisch vorprogrammiert. Denn nach dem Eisprung ist die Körpertemperatur ohnehin schon erhöht – und das bleibt auch noch bis kurz nach dem Einsetzen der Menstruation. Bei einer Hitzewelle nicht gerade förderlich. Dazu kommt noch, dass wir weniger Melatonin, also das Schlafhormon, produzieren, da es länger hell ist. Tolle Aussichten, nicht wahr? Aber kein Grund zum Verzweifeln!

Denn es gibt eine SOS-Methode, die sofort helfen kann: Kühle Wickel um die Beine, Handgelenke, im Nacken oder auf der Stirn können die Körpertemperatur senken. Alternativ – oder zusätzlich – könnt ihr auch dafür sorgen, dass euer Schlafzimmer so dunkel wie möglich ist, damit der Melatoninspiegel wieder steigt.

4. Kaum Make-up und richtige Reinigung gegen Pickel

Und als wäre all das nicht schon mühsam genug, plagt uns auch unsere Haut. Pickelchen, Rötungen und unreine Stellen vermehren sich gefühlt im Stundentakt. Dafür sorgt der Testosteronspiegel, der kurz vor der Periode ansteigt und die Talgproduktion ankurbelt. Zu diesem üblichen Verdächtigen gesellt sich im Sommer auch noch Schweiß dazu.

Vermischt sich dieser mit dem Talg, den toten Hautzellen und dem Alltagsschmutz, dann werden die Poren übermäßig verstopft. Und das wiederum sorgt für Pickel, so weit das Auge reicht. Was also tun? Am besten ist es hier, so oft es geht, auf Make-up zu verzichten. Wichtig ist auch, dass man sein Gesicht am Abend und in der Früh sehr gut reinigt – dafür eignet sich ein säure-basierter Cleanser sehr gut. Trotzdem gilt: Sonnenschutz nicht vergessen!

Dann bleibt uns nur eines zu sagen: Wir hoffen, dass ihr die nächste Menstruations-Hitzwelle mit diesen Tipps so gut wie möglich übersteht.