Patienten falsches Bein amputiert: Ermittlungen eingeleitet
Im Klinikum Freistadt in Oberösterreich wurde einem 82-jährigen Patienten das falsche Bein amputiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Körperverletzung.
Jetzt muss dem 82-Jährigen auch noch das zweite Bein amputiert werden. Die nächste Operation soll laut dem Klinikum zeitnah erfolgen.
Falsches Bein amputiert
Einem 82-jährigen Patienten wurde im Klinikum Freistadt in Oberösterreich das falsche Bein amputiert. Über diesen Fehler informiere die Oberösterreichische Gesundheitsholding und Ärztliche Direktion des Spitals am Donnerstag (20. Mai). Die Beine des Patienten waren beide aufgrund einer Vorerkrankung beeinträchtigt. Beim Linken sei deshalb eine Oberschenkelamputation nötig gewesen. Allerdings markierte man das falsche Bein vor der Operation. Das Klinikum bezeichnet die Verwechslung als „tragischen Behandlungsfehler“. Man sei „tief betroffen“, heißt es aus dem Krankenhaus, der Fehler sei aufgrund menschlichen Versagens passiert. Die Ärztin, die für den Fall zuständig war, ist derzeit nicht im Dienst. Und das auf eigenen Wunsch heißt es vonseiten des Klinikums. Erst bei einem Verbandswechsel nach der Operation entdeckte man den Fehler.
Die Ärzte müssen jetzt auch das zweite Bein ab Mitte des Oberschenkels amputieren. Nach der Entdeckung des Fehlers wurde dem 82-Jährigen und seinen Angehörigen sofort psychologische Hilfe angeboten. Laut dem Klinikum soll die zweite Operation zeitnah erfolgen.
Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein
Die Gesundheitsholding wolle sich nun um eine umfassende und „transparente“ Aufklärung kümmern. Außerdem werde man alle „internen Abläufe überprüfen und hinterfragen“. Auch die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen eingeleitet.