Österreich: Kommt ein Lockdown wie im März?
Die österreichische Regierung hat für heute, Samstag (14. November) eine Pressekonferenzen angekündigt. Dabei wollen die Regierungsvertreter neue Maßnahmen präsentieren, um die derzeit hohen Infektionszahlen einzudämmen. Vermutlich wird es einen „harten“ Lockdown geben.
Zuletzt gab es einen neuen Höchstwert von über 9.200 Neuinfektionen an einem Tag (Stand: 12. November).
„Harter Lockdown“: Ausgangsbeschränkungen bald ganztägig?
Aufgrund der weiter steigenden Infektionszahlen in Österreich zieht die Regierung heute Konsequenzen. Bei einer Pressekonferenz um 16:30 sollen neue Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus präsentiert werden. Wie unter anderem der Standard berichtet, könnten die derzeit geltenden Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr auf den ganzen Tag ausgedehnt werden. Zudem seien nur noch Treffen mit einer Person erlaubt. Das gehe aus einem Verordnungsentwurf hervor, der laut Standard der APA vorliegt. Darin werden auch strengere Ausnahmen für das Verlassen des eigenen Wohnbereichs definiert, die unter die „Deckung der notwendigen Grundbedürfnisse“ fallen.
Das twittert auch Journalist Martin Thür:
So darf man etwa nur noch den Lebenspartner, mit dem man nicht zusammenlebt besuchen, oder „einzelne engste Angehörige“ oder „wichtige Bezugspersonen“ treffen. Man darf das Haus, wie schon im Frühling, nur noch für den Weg in die Arbeit, zum Spaziergehen oder Sport machen im Freien, sowie zum Einkaufen verlassen. Die neuen Maßnahmen sollen demnach ab kommenden Dienstag in Kraft treten und vermutlich bis 6. Dezember gelten.
Handel ab Dienstag wieder geschlossen?
Die neue Verordnung dürfte dem Lockdown im Frühling ähneln. Denn nach der Gastronomie muss ab Dienstag vermutlich auch der Handel wieder schließen. Außerdem droht auch den persönlichen Dienstleistern, wie etwa dem Friseur oder Kosmetikstudios eine erneute Schließung. Nur Supermärkte, Drogerien, Apotheken, Trafiken, Banken und Postfilialen bleiben offen.
Und auch den Schulen könnte eine erneute Schließung drohen. Derzeit wird nur die Oberstufe mittels Distance Learning unterrichtet. Unterstufen und auch Kindergärten haben aktuell noch offen, doch mit den neuen Maßnahmen sollen diese möglicherweise nur noch für eine Notbetreuung offen haben. Rund um eine mögliche Schulschließung gibt es aktuell heftige Debatten. Kinderärzte und Experten warnen unterdessen vor einer kompletten Schließung der Schulen, denn das könnte große psychische Auswirkungen auf die Kinder haben. Und auch Folgen für die Arbeitswelt und Wirtschaft seien nicht ausgeschlossen. Denn viele Eltern hätten nicht die Möglichkeit für eine Betreuung, selbst, wenn diese im Home Office arbeiten.
Pressekonferenz um 16:30 Uhr
Die Pressekonferenz mit Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer soll um 16:30 Uhr starten. Dann will man die neuen Maßnahmen offiziell vorstellen. Außerdem soll es im Anschluss auch um Entschädigungen für den Handel gehen.