Österreich erhält Zusatz-Impfdosen wegen südafrikanischer Mutation für Durchimpfung in Schwaz in Tirol
Österreich erhält zur Bekämpfung der südafrikanischen Virus-Mutation von der Europäischen Union (EU) zusätzliche 100.000 Impfdosen von Biontech und Pfizer. Geimpft werden soll damit die Bevölkerung des besonders stark von der Virus-Variante betroffenen Tiroler Bezirks Schwaz.
Das teilte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch mit. Für andere Bundesländer habe dies keine Auswirkung. Denn die Impfdosen würden zusätzlich zur Verfügung gestellt.
Durchimpfung im Tiroler Bezirk Schwaz geplant
Im Bezirk Schwaz war eines der größten bekannten Cluster der südafrikanischen Virus-Mutante in ganz Europa ausgebrochen. Die österreichische Regierung verhängte daraufhin eine Testpflicht beim Verlassen des Bundeslandes. Deutschland führte Kontrollen an der Grenze zu Tirol ein, die nun sogar bis zum 17. März verlängert wurden.
Mit den zusätzlichen Impfstoffen könne man ab nächster Woche alle Erwachsenen von Schwaz impfen, sagte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Neben der Durchimpfung des Tiroler Bezirks werde man außerdem eine Testverpflichtung, sowie Ausreisetests einführen, so Platter weiter. Der Bezirk wird damit zur Forschungsregion. Das teilten Bundeskanzler Sebastian Kurz, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter und Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit.
Kurz sagte außerdem: „Die südafrikanische Variante ist für uns deswegen so herausfordernd, weil viele Studien darauf hindeuten, dass zumindest einer unserer Impfstoffe hier deutlich schlechter wirken dürfte, und das ist natürlich eine große Gefahr für unseren Weg zurück in die Normalität.“ Studien zufolge bietet der Impfstoff von AstraZeneca im Fall der besonders ansteckenden südafrikanischen Variante nur einen begrenzten Schutz. Der Biontech/Pfizer-Impfstoff weise hingegen eine hohe Wirksamkeit auf. Mit den zusätzlichen Dosen für Tirol soll der Bezirk für den Impfstoff-Hersteller damit zur europäischen Testregion werden.
Infektionszahlen in Österreich steigen
Insgesamt steigt die Zahl der neuen Positiv-Tests in Österreich wieder an. Binnen Tagesfrist wurden zuletzt 2553 neue Corona-Fälle gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 165,8, während Tirol deutlich niedriger liegt bei 107,3. Der Wert gibt an, wie viele neue Positiv-Tests es pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gab. Die Regierung hatte vor gut drei Wochen den harten Lockdown gelockert und den Handel, körpernahe Dienstleister und die Schulen wieder geöffnet.
(Quelle: Reuters / red)