Österreich: Mehr als 550.000 Arbeitslose wegen Coronavirus-Krise
In Österreich sind die Arbeitslosenzahlen im März aufgrund der Corona-Pandemie auf einen historischen Höchststand geschnellt. Erstmals seit 1945 seien mehr als eine halbe Million Menschen ohne Arbeit gewesen.
Das teilte das Sozialministerium am Mittwoch (1. April) mit.
Österreich zählt wegen Corona-Pandemie Rekord-Arbeitslosigkeit
Im März waren insgesamt 562.522 Menschen – Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet – ohne Beschäftigung. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht das einem Anstieg von gut 52 Prozent. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition stieg um 4,7 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. Den größten Anstieg habe es im Bereich Tourismus gegeben, wo man die Saison Mitte März mit den Schließungen der Betriebe beendete. Danach folge die Bauwirtschaft.
„Dieser extreme Anstieg der Arbeitslosigkeit ist nicht nur eine enorme Herausforderung für die so vielen von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen und ihre Familien, sondern stellt auch das AMS und seine Mitarbeiter vor eine noch nie dagewesene Belastungsprobe“, sagte Johannes Kopf, Vorstand des österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS).
38 Milliarden Hilfspaket der Regierung
In Österreich sind seit 16. März weitreichende Maßnahmen zur Virus-Eindämmung in Kraft. Nicht zur Grundversorgung notwendige Geschäfte sowie Schulen, Universitäten, Restaurants und Theater sind geschlossen. Die Menschen sollen ihre Wohnung möglichst nur verlassen, wenn sie einkaufen, arbeiten oder anderen helfen müssen. Die österreichische Regierung stützt die Wirtschaft mit einem 38 Milliarden Euro Hilfspaket. Dazu zählen der Erlass von Steuerschulden, Haftungen für Kredite und Notfallhilfen.
Mehr als 10.000 Infizierte
Laut Gesundheitsministerium wurden in Österreich bisher 10.366 Personen positiv auf das Virus getestet. Über 1100 Menschen werden in Krankenhäusern betreut, 198 von ihnen intensiv. Die Zahl der Todesopfer beträgt 128. Über 1000 Menschen seien wieder genesen.
Quelle: Reuters