„Nirvana-Baby“ verliert Klage wegen Kinderpornografie vor Gericht
Im August vergangenen Jahres hatte der Mann, der als Baby auf dem Albumcover „Nevermind“ von Nirvana abgebildet ist, wegen Kinderpornografie gegen die Band geklagt. Nun wurde die Klage allerdings von einem US-Bezirksgericht abgewiesen.
Das berühmte „Nirvana-Baby“ richtete sich mit der Klage gegen den Fotografen, die Bandmitglieder und die Courtney Love, die Witwe von Kurt Cobain.
Kinderpornografie-Klage gegen Nirvana abgewiesen
Jeder von uns kennt das „Nevermind“-Albumcover von Nirvana aus dem Jahr 1991. Auch diejenigen von uns, die erst einige Jahre später auf die Welt kamen. Darauf ist der vier Monate alte Elden nackt in einem Swimmingpool zu sehen; er schwimmt unter Wasser auf einen Angelhaken zu, an dem ein Dollar-Schein hängt. Doch 30 Jahre nach der Veröffentlichung des berühmten Covers reichte Elden im August 2021 Klage wegen genau dieses Fotos ein. Er wirft der Band und dem Fotografen Kinderpornografie vor.
Die Band soll damals nämlich eigentlich versprochen haben, dass seine Genitalien mit einem Aufkleber bedeckt werden. Das ist aber nicht passiert. Laut Eldens Anwalt steckt hinter der Verwendung des Fotos ein in der Musikindustrie „gängiges Schema der Plattenwerbung“. Dabei sollen Kinder bewusst in sexuell aufreizender Weise abgebildet worden sein, um so Verkaufszahlen anzukurbeln und die Aufmerksamkeit von Medien und Kritikern auf sich zu lenken.
Durch das Foto soll für Elden allerdings lebenslanger emotionaler Stress entstanden sein, weshalb ihm nach eigenen Angaben auch einige Verdienstmöglichkeiten entgingen. Denn sein Name und seine Identität seien für immer mit der „kommerziellen sexuellen Ausbeutung“ verbunden. Eine weitere Folge des Covers soll der Verlust seiner Lebensfreude bis in sein Jugendalter gewesen sein, so der Kläger.
Released September 24, 1991.#Nevermind30 pic.twitter.com/4X7JiAh6gm
— Nirvana (@Nirvana) September 24, 2021
Zu lange mit Einspruch gewartet
Mit der Klage richtete sich Elden gegen den Fotografen Kirk Weddle, die Bandmitglieder Dave Grohl und Krist Novoselic, sowie Courtney Love, die Witwe von Kurt Cobain. Er forderte jeweils 150.000 US-Dollar Schadensersatz. Die Klage wurde jetzt allerdings von einem US-Bezirksgericht abgewiesen. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass der Kläger zu lange mit seinem Einspruch gewartet habe. Der Anwalt von Nirvana teilte mit, dass er und die von der Klage betroffenen Personen sich über die Entscheidung freuen. Zum Glück wurde „dieser unbegründete Fall zu einem schnellen endgültigen Abschluss gebracht“, fügte er dem noch hinzu.