Neue Studie: Frau hat weniger Lust auf Sex, wenn sie Partner „bemuttern“ muss
Dein Partner weiß nicht, wie man Wäsche wäscht, oder wie man ein leckeres Gericht selbst zubereitet? Tja, dann hat das womöglich auch einen Einfluss auf deinen Sex Drive. Das legt nun zumindest eine neue Studie nahe!
Bemuttert die Frau ihren Partner, sei es für sie schwierig, ihn gleichzeitig sexuell anziehend zu finden.
Studie: Frau hat weniger Lust auf Sex, wenn Partner unselbstständig ist
Es gibt viele Dinge, die das Lustempfinden negativ beeinflussen können. Stress, Alkohol, hormonelle Verhütungsmittel … viele können ein Lied davon singen. Doch hinter der fehlenden Libido kann auch ein ganz anderer Grund stecken. Und zwar das kindliche Verhalten des Partners. Konkret: Männer, die nicht putzen, kochen oder sich um die Kinder kümmern, sorgen dafür, dass ihre Partnerinnen weniger Lust auf Sex haben. Das zeigt jetzt eine wissenschaftliche Untersuchung.
Eine neue Studie von Forschenden aus Kanada und Australien kann erstmals belegen, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der sogenannten Care-Arbeit (also Haushalt, Kindererziehung oder Pflege von Familienangehörigen) und der Lust auf Sex von Frauen in einer heterosexuellen Beziehung besteht.
Durch das „Bemuttern“ sinkt die Lust auf Sex
Insgesamt wurden für die Studie 704 Teilnehmerinnen befragt, die im Schnitt 34 Jahre alt und seit rund elf Jahren in einer heterosexuellen Beziehung waren. Die Probandinnen lebten mit ihren Partnern zusammen und betreuten Kinder unter zwölf Jahren. Das eindeutige Ergebnis: Hat die Frau den Eindruck, sie müsse waschen, putzen, kochen, weil ihr Partner das nicht selbst kann oder will, hat sie auch gleichzeitig weniger Lust, mit ihm zu schlafen.
In der Studie steht geschrieben, dass sich Frauen dadurch fühlen, als müssten sie sich um ein weiteres Kind kümmern. Auf die Frage, um wie viele Kinder die Frauen sich kümmerten, zählten viele scherzhaft auch ihre männlichen Partner mit. Hat eine Frau also das Gefühl, sie müsse ihrem Partner bemuttern, sinkt damit auch das sexuelle Verlangen.
Auch ungerechte Verteilung der Hausarbeit lässt Libido sinken
Die spannende Erklärung laut den Autoren für dieses Phänomen: Zu den Personen, die eine Frau bemuttert, also die Kinder, habe sie eine nicht-sexuelle Rolle. Heißt: Bemuttert die Frau ihren Partner, sei es für sie schwierig, ihn gleichzeitig sexuell anziehend zu finden. So zumindest die Theorie.
„Das ist insofern spannend, da geringes sexuelles Verlangen von Frauen bis dahin als Problem der Frau angesehen wurde“, schreibt das Autorenteam in der Studie. Die Untersuchung zeige erstmals auf, dass dies auch auf andere Möglichkeiten zurückzuführen sei. Weg vom Individuum und hin zu der Gesellschaft und den Rollenbildern, die darin verankert seien.
Die Studie untersuchte außerdem auch den Zusammenhang zwischen sexuellem Verlangen und der Aufteilung des Haushaltes. Auch dort zeigt sich: Frauen, die gezwungenermaßen den größten Teil der Care-Arbeit übernehmen, haben weniger Lust auf Sex. Das Autorenteam betont dabei allerdings: „Es spielt eine Rolle, ob man die Verteilung als gerecht empfindet. Es gibt Frauen, die einen Großteil dieser Arbeiten übernehmen und dies nicht als ungerecht empfinden.“ Empfindet die Frau die Aufteilung als gerecht, trifft das Phänomen nicht zu.
Was wir nun aus der Studie lernen können? Eine gerechte Aufgaben-Verteilung bei der Hausarbeit kann die Flaute im Bett verhindern!