Wer sagt eigentlich, dass nur wir Menschen mit Pickeln zu kämpfen haben? Auch in der Tierwelt sind Hautunreinheiten ein ernstzunehmendes Übel. Denn auch Delfine leiden oft darunter. Doch die Tiere sind schlau – denn sie behandeln sich einfach selbst mit Korallen.

Das Beste daran: Laut Beobachtungen stellen sich die Delfine vor den heilenden Meerespflanzen an und warten, bis sie an der Reihe sind.

Das machen Delfine gegen Hautunreinheiten

Es gibt wohl keinen Menschen auf der Welt, der Delfine nicht liebt! Doch nach dieser Nachricht werdet ihr die zuckersüßen Meeresbewohner noch ein klein wenig mehr ins Herz schließen, versprochen! Denn wie eine Studie jetzt beweist, haben die Säugetiere öfter mal mit Hautproblemen zu kämpfen. Damit sind Delfine uns Menschen also gar nicht mal so unähnlich.

Während wir bei hartnäckigen Irritationen oft Mediziner aufsuchen, können die Unterwasser-Tiere ja wohl kaum selbst in eine Tierarztpraxis einchecken. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich selbst zu helfen. Und da Delfine bekanntermaßen als besonders schlau gelten, haben sie auch schon eine Lösung für ihre Hautprobleme gefunden: Korallen und Schwämme!

So sollen sich die Tiere bei vorhandenen Hautunreinheiten an den heilenden Meerespflanzen reiben. Das hat ein Forschungs-Team aus der Schweiz herausgefunden. Ihre Studie dazu haben sie erst kürzlich im Fachjournal iScience veröffentlicht.

Korallen und Schwämme wirken antibakteriell

Schon vor etwa 13 Jahren ist den Forschern ein sehr auffälliges Verhalten der Delfine vor der Küste Ägyptens aufgefallen. Denn immer wieder schienen sie gezielt ganz bestimmte Korallen und Schwämme anzusteuern. Also machten es sich die Wissenschaftler zu Aufgabe, Vertrauen zu dem Delfin-Schwarm zu gewinnen und anschließend Proben von den Pflanzen und Schwämmen zu nehmen.

Laut Studie regen die Meeresbewohner die Polypen der Korallen durch Körperkontakt an, woraufhin die Pflanzen Schleim produzieren. Wie eine Analyse zeigt, enthält dieser Schleim 17 verschiedene Substanzen, die teilweise antibakteriell, hormonell sowie antioxidativ wirken sollen.

Und jetzt wird’s richtig cute: Laut der Beobachtung haben die Delfine einige Lieblings-Korallen. Damit auch jeder ein bisschen was davon abbekommt, stellen sich die Tiere der Reihe nach an und warten geduldig, bis der Vordermann mit seiner „Skin-Care“ fertig ist. Die jüngeren Tiere sollen sich hierbei auch das Verhalten der älteren abschauen und von ihnen lernen.

Schützt die Korallenriffe

Die Selbst-Medikation der Delfine ist nur ein weiter Grund dafür, wie wichtig es ist, dass Korallenriffe im Meer unbedingt erhalten werden müssen. Denn für viele Tiere ist dieser Lebensraum sehr wichtig. So ist etwa bekannt, dass Delfine Korallen auch als Schlafzimmer oder Spielplatz nutzen und das Reiben an den Pflanzen als eine Art Dusche gesehen werden kann.

Um die Riffe und somit auch den Rückzugsort vieler Tiere zu schützen, sollte sich laut Forschern auch etwas in der Tourismus-Branche ändern. Denn eine allseits beliebte Urlaubsaktivität ist das Delfin-Schwimmen. Viele Bootsbetreiber wissen bereits, wo sich die Tiere gerne versammeln und stören bzw. vertreiben sie dann. Eine der Studienautorinnen, Angela Ziltener, hat dazu eine Organisation gegründet, die vor den Auswirkungen des Verhaltens von Guides und Touristen warnt.

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