Nachwuchs bei den Bärenstummelaffen in Schönbrunn: Mutter verstorben
Ab heute dürfen auch die heimischen Zoos ihre Tore wieder öffnen. Wer dem Tiergarten Schönbrunn einen Besuch abstatten möchte, sollte das Affenhaus nicht auslassen. Hier ist im November ein kleines Bärenstummelaffen-Mädchen geboren.
Die Kleine hatte einen eher holprigen Start ins Leben. Nur zwei Wochen nach der Geburt starb ihre Mutter.
Bärenstummelaffen-Baby in Schönbrunn
Ab 8. Februar heißt der Tiergaten Schönbrunn nach dem Lockdown endlich wieder Besucher willkommen. Mit FFP2-Maske kann man dann wieder auf Mini-Safari gehen. Auch ein Großteil der Tierhäuser ist zu besuchen – unter anderem das historische Affenhaus. Hier wurde am 2. November ein Bärenstummelaffe geboren. Bei dieser stark gefährdeten Tierart ist jede Nachzucht ein besonders freudiges Ereignis. Allerdings verstarb zwei Wochen nach der Geburt die Mutter des Jungtieres, Kwaku, an einer akuten bakteriellen Infektion. „Trotz bester tiermedizinischer Behandlung konnten wir Kwaku leider nicht retten. Das Jungtier hatte bei all der Tragik gute Voraussetzungen. Es hat zum Glück die wichtige erste Prägephase mit seiner Mutter verbracht und konnte bei ihr die sogenannte Kolostralmilch trinken, die beim Aufbau des Immunsystems hilft“, berichtet Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.
Kritische Phase noch nicht vorbei
Die Tierpfleger haben dem Affen-Mädchen passend zum Verbreitungsgebiet der Bärenstummelaffen den Namen „Nafana“ gegeben – eine Stadt in Westafrika. Dank des großen Einsatzes des Tierpfleger-Teams hat es Nafana trotz des schweren Starts geschafft. Die kritische Phase ist aber noch nicht gänzlich überstanden. Hering-Hagenbeck: „Erwachsene Bärenstummelaffen sind Blätterfresser. Nafana bekommt ihrem Alter entsprechend noch Aufzuchtmilch, sie frisst aber auch schon Blätter. Am besten schmecken ihr Kirschlaub, Weiden- und Eschenblätter.“ Derzeit wird die verspielte Kleine backstage gefüttert, damit sie von den Familien-Mitgliedern nicht abgelenkt wird und in Ruhe fressen kann. Alle Artgenossen tragen sie gerne herum und spielen mit ihr. Sobald sie selbstständig frisst, kann sie immer bei der Gruppe sein.