Nach tödlichen Schüssen am Set: Alec Baldwin wird angeklagt
Jetzt ist es offiziell: Nachdem auf dem Set des Western-Films „Rust“ die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss getötet wurde, wird sich Alec Baldwin vor Gericht verantworten müssen. Der Vorwurf: Fahrlässige Tötung.
Auch die verantwortliche Waffenmeisterin muss vor Gericht.
Kamerafrau Halyna Hutchins wird bei Dreharbeiten erschossen
Es war eine Tragödie, die in die Filmgeschichte eingehen wird. Am 21. Oktober 2021 löste sich am Set des Western-Films „Rust“ ein Schuss aus einer vermeintlichen Requisitenwaffe. Schauspieler Alec Baldwin hielt während einer Szenenprobe die Waffe in der Hand, als sich der Schuss löste. Die Kugel traf anschließend erst den Produzenten Joel Souza und dann die Kamerafrau Halyna Hutchins. Hutchins wird tödlich getroffen.
Ein Jahr ist mittlerweile vergangen. Ein Jahr, in dem die Ermittlungen auf Hochtouren liefen. Denn die zuständigen Beamten wollten lückenlos aufklären, wer für den Tod der Kamerafrau verantwortlich war. Immer wieder sorgten Aussagen der Setmitarbeiter:innen für Schlagzeilen. Auch der Ehemann von Halyna Matthew Hutchins meldete sich in den vergangenen Monaten zu Wort und betonte, wie verantwortungslos die Bedingungen am Set waren. 2022 kam es schließlich zu einer außergerichtlichen Einigung mit Matthew. Dieser bekam Medienberichten zufolge eine nicht weiter bekannte Geldsumme.
Und jetzt soll es rechtliche Maßnahmen geben. Denn wie die Staatsanwaltschaft von New Mexico jetzt bekanntgegeben hat, kommt es tatsächlich zu einer Anklage. Alec Baldwin wird demnach wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. „Nach dem ausgiebigen Studium der Beweise und der Gesetzeslage im Staat New Mexico bin ich zu dem Schluss gekommen, dass genügend Beweise vorliegen, Alec Baldwin und ein weiteres Crewmitglied des Films ‚Rust‘ anzuklagen“, erklärt Staatsanwältin Mary Carmack-Altwies und betont: „Niemand steht über dem Gesetz.“ Bis Ende des Monats werde die Klage eingereicht. Neben Baldwin steht auch die Waffenmeisterin Hannah Guttierrez-Reed wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht.
Alec Baldwin: Anwalt nennt Klage „schrecklichen Justizirrtum“
Die Anwälte von beiden haben bereits bekanntgegeben, dass sie gegen die Anschuldigungen vorgehen wollen. Für den Anwalt von Alec Baldwin – Luke Nikas – stecke hinter der Klage nämlich ein „schrecklicher Justizirrtum“. Denn Baldwin wies bisher jegliche Schuld von sich. „Herr Baldwin hatte keinen Grund zu der Annahme, dass sich eine scharfe Kugel in der Waffe oder irgendwo auf dem Filmset befand“, betont auch sein Anwalt. „Er verließ sich auf die Fachleute, mit denen er zusammenarbeitete und die ihm versicherten, dass die Waffe keine scharfen Kugeln enthielt. Wir werden diese Anklagen bekämpfen und wir werden gewinnen.“
Sollte es zu einer Verurteilung kommen, könnte diese sowohl für Baldwin als auch für Guttierrez-Reed übrigens langfristige Konsequenzen haben. Denn in New Mexico wird fahrlässige Tötung mit einer Haftstrafe von bis zu 18 Monaten und einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Dollar bestraft.
Ob es zu einer Verurteilung kommt, bleibt aber abzuwarten. Klar ist jedoch, dass das Filmprojekt zu Ende gebracht werden soll. Denn wie vergangenes Jahr bekannt wurde, planen Baldwin und die Crew, den Film fertig zu drehen. Halynas Ehemann soll bei dem Projekt als Produzent arbeiten.