Nach mehr als 50 Jahren in Gefangenschaft: Orca Lolita stirbt vor Freilassung
Sie ist wohl einer der bekanntesten Orcas der Geschichte: 53 Jahre lang lebte Lolita im Miami Seaquarium. Ganz zum Ärger zahlreicher Aktivist:innen, die den Orca befreien wollten. Jetzt, kurz vor dem Leben in Freiheit, ist Lolita gestorben.
Ein Schock für viele Tierschutzorganisationen.
Orca Lolita ist tot
Als im März 2023 bekanntgegeben wurde, dass Lolita aus dem Seaquarium in Miami befreit werden soll, war es eine Erleichterung für zahlreiche Aktivist:innen. Denn seit Jahren kämpften sie dafür, dass der Schwertwal ein Leben in Freiheit genießen kann. Lolita, die schätzungsweise 57 Jahre alt war, lebte nämlich mehr als 50 Jahre in den Becken des Seaquariums und performte in dem kleinen Wasserbecken für unzählige Besucher:innen. Ein Leben, das von Aktivist:innen in den vergangenen Jahren heftig kritisiert wurde. Denn Lolita war einer der am längsten in Gefangenschaft lebenden Orcas der Geschichte.
2022 wurden dann erste Bemühungen für ihre Freilassung umgesetzt. Denn der Orca performte nicht mehr für die Besucher:innen. Nach einem Jahr im Ruhestand konkretisierten sich dann Pläne, wie man das 2.300 Kilogramm schwere Tier quer über das Land in den Pazifik bringen könnte. Zwischen Oktober 2024 und April 2025 sollte Lolita, die eigentlich Toki hieß, dann in den Ozean zurückgebracht werden, heißt es laut Medienberichten.
„Du warst der Freiheit in einer Auffangstation so nahe“
Doch bevor diese Pläne umgesetzt werden konnten, kam es jetzt zur Tragödie. Denn wie das Seaquarium berichtet, ging es dem Schwertwal in den vergangenen Tagen plötzlich schlechter; Lolita zeigte „ernsthafte Zeichen von Unwohlsein“. Die sofortige medizinische Behandlung konnte das nicht stoppen. Vergangenen Freitag verstarb Lolita. Ein Schock für alle, die für ihre Freiheit gekämpft haben.
„Du warst der Freiheit in einer Auffangstation so nahe, aber die Zeit lief dir davon. Jetzt bist du endlich frei von all den Schmerzen und dem Leid“, schreibt etwa Peta in einem Tweet. Und auch die Gruppe Save Lolita trauert um den Verlust. Die Gruppe betont in einem Statement aber auch, welchen Einfluss der Orca hatte. „Ihre Geschichte wird uns für immer an die dringende Notwendigkeit erinnern, unsere Ozeane und die großartigen Lebewesen, die sie ihr Zuhause nennen, zu schützen“, heißt es in dem Statement. „Lasst uns ihr Andenken ehren, indem wir auf eine Zukunft hinarbeiten, in der kein Lebewesen ein Leben in Gefangenschaft ertragen muss und in der jedes Wesen in seiner natürlichen Umgebung sein kann.“