Nach Kanye West und Donald Trump: Elon Musk will gesperrte Twitter-Konten wieder aktivieren
Die großen Twitter-Änderungen gehen in die nächste Runde. Denn Elon Musk hat seine Community wieder abstimmen lassen – und sie fordern, dass ehemals gesperrte Konten die Social-Media-Plattform wieder nützen dürfen.
Musk nennt die Aktion eine „Generalamnestie“.
Elon Musk will gesperrte Twitter-Accounts reaktivieren
In den vergangenen Wochen sorgte Elon Musk mit seinen Plänen für die neu erworbene Social-Media-Plattform Twitter immer wieder für Aufsehen. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit schockte er mit einer Reihe an Entlassungen, kurze Zeit später ließ er online abstimmen, ob Donald Trump seinen Twitter-Account wieder zurückbekommen sollte. Zur Erinnerung: Trump wurde auf Twitter gesperrt, nachdem er rund um die Stürmung des Kapitols im Jänner 2021 den Menschen, die das Kapitol stürmten und den Wahlsieg von Joe Biden so verhindern wollten, seine Unterstützung aussprach.
Doch für Musks Follower waren diese Tweets offenbar nicht Grund genug, die Sperre aufrecht zu erhalten. Die entsprechenden Tweets sind zwar auch heute noch gelöscht, Trump hat jedoch wieder Zugriff auf seinen Account.
„Das Volk hat gesprochen“
Da Trump mittlerweile seine eigene Social-Media-Plattform hat, blieb seine Rückkehr auf Twitter bisher aus. Doch so wie es aussieht, will Musk weitere Accounts wieder aktivieren. Den Start machte Kanye West, der nach antisemitischen Tweets gesperrt wurde. Anfang dieser Woche kehrte er zur Plattform zurück.
Und jetzt sollen zahlreiche weitere folgen. Denn auf seinem eigenen Twitter-Profil ließ Musk erneut abstimmen. „Sollte Twitter eine Generalamnestie für gesperrte Konten anbieten, vorausgesetzt, sie haben nicht gegen das Gesetz verstoßen oder ungeheuerlichen Spam betrieben?“, fragt Musk seine mehr als 118 Millionen Follower.
Mehr als drei Millionen von ihnen stimmen ab – und entscheiden mit einer Mehrheit für Ja! „Das Volk hat gesprochen. Nächste Woche beginnt die Amnestie“, schließt Musk die Abstimmung.
Nutzer:innen fürchten Verbreitung von Hassrede und Verschwörungstheorien
Eine Entscheidung, die nicht nur auf Zuspruch trifft. Denn die Sorge, dass Twitter durch die Übernahme von Elon Musk zu einem Ort voller Hassrede werden könnte, ist schon länger groß. Einige Nutzer:innen befürchten jetzt, dass prominente Figuren wie der Verschwörungstheoretiker Michael J. Lindell oder far right Politiker:innen wie Nick Fuentes ihre Accounts zurückbekommen könnten und wieder Hassrede, Verhetzungen und Verschwörungstheorien teilen könnten.
Besonders überrascht sind manche User:innen über die Entscheidung, da Musk selbst zuvor betont hatte, dass er vor der Re-Aktivierung von Twitter-Konten ein Gremium gründen will, das über eben diese Accounts abstimmen sollte. „Vor der Einberufung dieses Gremiums werden keine größeren Entscheidungen über Inhalte oder die Wiedereinrichtung von Konten getroffen“, schrieb er noch Ende Oktober auf Twitter. Ein Versprechen, das er jetzt vollkommen ignoriert.
Nach Übernahme von Elon Musk: Zahlreiche Promis verlassen Twitter
Welche Konsequenzen Musks Entscheidungen letztlich haben werden, bleibt wohl abzuwarten. Ob die Twitter-Community mit ihm als neuem Inhaber jedoch vollständig zufrieden ist, ist zu bezweifeln. Denn Medienberichten zufolge verlor die Plattform allein in der Woche, nachdem Musk Twitter gekauft hat, bereits mehr als eine Millionen User.
Dem Bericht von „MIT Technology Review“ zufolge wurden „zwischen dem 27. Oktober und dem 1. November rund 877.000 Konten deaktiviert und weitere 497.000 gesperrt“. Das sei mehr als doppelt so viel als üblich.
Unter den Ex-Twitter-User:innen sind auch zahlreiche Promis. Denn Stars wie Whoopi Goldberg, Gigi Hadid und Shonda Rhimes kritisierten Musks Übernahme öffentlich und verabschiedeten sich von Twitter.