Nach „And just like that“-Produktplatzierung: Peloton veröffentlicht Werbung mit Mr. Big
Die Hometrainer-Firma Peloton nutzt die neugewonnene Aufmerksamkeit durch die „Sex and the City“-Fortsetzung „And just like that“ und startet eine neue Werbekampagne – ausgerechnet mit Chris Noth aka Mr. Big.
Achtung: Es folgen Spoiler für die erste Folge von „And just like that“!
„And just like that“: Skurrile Peloton-Produktplatzierung
Die Not macht erfinderisch. Das dachte sich wohl auch der Hometrainer-Hersteller Peloton. Denn nach der ersten Folge „And just like that“ sah es für die stationären Fahrräder nicht gerade gut aus. Schließlich waren sie – gemeinsam mit der Peloton-Trainerin Allegra – indirekt an dem schockierenden Tod von Mr. Big verantwortlich. Denn den Herzinfarkt hatte er kurz nachdem er sein Training beendet hatte. Nicht gerade die beste Marketing-Strategie, um in der Weihnachtszeit noch ein paar Räder zu kaufen, oder?
Das ließen auch erste Zahlen vermuten, denn wie mehrere Medien berichten, fielen die Peloton-Aktien nach Ausstrahlung der ersten Folge auf ein Jahrestief. Die morbide Produktplatzierung scheint auf den ersten Blick also richtig schief gegangen zu sein.
Gegenwerbung als PR-Rettung?
Für Peloton bedeutete das vor allem eines: eine Gegenwerbung musste her. Zunächst versuchte das Unternehmen die nüchterne und faktenbasierte Variante, schickte Aussendungen über die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens und analysierten den Lebensstil des fiktiven Charakters. „Mr. Big lebte einen extravaganten Lebensstil – mit Cocktails, Zigarren und großen Steaks – und war ernsthaft gefährdet, da er in Staffel 6 bereits einen Herzinfarkt hatte“, heißt es in dem Statement.
„Diese Lebensgewohnheiten und vielleicht sogar seine familiäre Vorgeschichte, die oft ein wichtiger Faktor ist, waren die wahrscheinliche Ursache für seinen Tod. Das Fahren mit dem Peloton-Bike könnte sogar dazu beigetragen haben, sein kardiales Ereignis zu verzögern.“
Das reichte Peloton aber noch nicht. Denn scheinbar will auch die Firma Mr. Bigs Tod nicht ganz akzeptieren und erweckt ihn kurzerhand wieder zum Leben. Hier macht also die Not(h) erfinderisch (entschuldigt aber der Wortwitz musste sein) und Chris Noth, aka Mr. Big, wird zum Werbegesicht des Heimtrainers. In dem 38-sekündigen Clip sieht man ihn topfit und vor allem lebendig in seinem New Yorker Appartement.
Mr. Big lebt in Peloton-Werbung
An seiner Seite: seine liebste Peloton-Trainerin Allegra (die in der Serie und dem Spot von der tatsächlichen Peloton-Trainerin Jess King gespielt wird). Die beiden feiern beim Kaminfeuer einen „Neuanfang“, bevor er sie fragt, ob die beiden noch eine Runde drehen wollen – selbstverständlich auf einem Peloton-Rad.
Aber damit noch nicht genug. In Anspielung an den Serientitel „And Just like that“ (auf deutsch: Und einfach so) erzählt dann ausgerechnet Ryan Reynolds aus dem Off: „Und einfach so wurde die Welt daran erinnert, dass regelmäßiges Radfahren Herz, Lunge und Kreislauf stimuliert und verbessert. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird reduziert. Radfahren stärkt die Herzmuskulatur, senkt den Ruhepuls und reduziert die Blutfettwerte. Er lebt.“ Worte, die alle traurigen „Sex and the City“-Fans aufheitern.
Ryan Reynolds rettet „And just like that“
Reynolds hatte übrigens bereits in der Vergangenheit erste Berührungspunkte mit Peloton. Nachdem das weibliche Werbegesicht des Heimtrainers 2019 nämlich durch eine sexistische Werbung zum Meme wurde, engagierte Reynolds sie für eine witzige Gegenwerbung seiner Gin-Firma. Damals schaffte Reynolds damit nicht nur mehr Aufmerksamkeit für seinen Gin, sondern verhalf der „Peloton Wife“, die online stark kritisiert wurde, auch zu einem besseren Image.
Und auch dieses Mal scheint Reynolds Plan aufgegangen zu sein. Denn die Community feiert ihn für seinen Einsatz. Viele Fans nennen den Spot einen genialen Marketing-Streich und loben, wie schnell auf das Peloton-Debakel reagiert wurde.
Für einige „Sex and the City“- Fans war dieser Werbespot nach dem dramatischen Serienauftakt aber auch eine dringend notwendige Ablenkung. So schreibt eine Nutzerin etwa „Ich habe das Lachen wirklich gebraucht, nachdem sie jede Hoffnung zerstört haben, die ich für die Beziehung zwischen Carrie und Big im Reboot hatte. Danke, Chris Noth, dass du dich bereit erklärt hast, das zu tun.“
Eine andere Nutzerin betont: „Und einfach so hat Ryan Reynolds das ‚Sex and the City‘-Spinoff gerettet„. Bleibt eigentlich nur mehr abzuwarten, ob der Clip ausreicht, um auch das PR-Debakel der Firma zu vergessen.