Missbrauchsvorwürfe gegen CBS-Chef Leslie Moonves
Der Chef des US-Medienunternehmens CBS soll mehrere Frauen sexuell belästigt haben. Leslie Moonves soll mindestens sechs Frauen ohne ihr Einverständnis geküsst, unangemessen berührt oder sie mit seinen Anspielungen unter Druck gesetzt haben. Im Magazin „The New Yorker“ ist ein Artikel erschienen, der schwere Vorwürfe gegen den 68-Jährigen erhebt. Darin sind außerdem Interviews mit 30 Angestellten und ehemaligen Mitarbeitern des US-TV-Senders zu lesen. Der Fall erinnert stark an den mittlerweile wegen Vergewaltigung angeklagten Hollywood-Produzent Harvey Weinstein, der die weltweite #MeToo Bewegung ausgelöst hat.
Leslie Moovnes: „Ich habe Frauen in Verlegenheit gebracht“
Der TV Sender CBS hat bereits angekündigt Ermittlungen einzuleiten. Und auch Leslie Moonves hat sich zu den Vorwürfen zu Wort gemeldet. Er gebe zu, in der Vergangenheit Frauen mit seinem Verhalten in Verlegenheit gebracht zu haben und bedaure zutiefst, diesen Fehler gemacht zu haben. Leslie Moonves Frau Julie Chen, die ebenfalls für CBS arbeitet, verteidigt ihren Ehemann unterdessen auf Twitter. „Leslie ist ein guter Mann und ein liebender Vater, ein hingebungsvoller Ehemann und ein inspirierender Unternehmensführer“, postet sie kurz nach laut werden der Vorwürfe.
— Julie Chen (@JulieChen) 27. Juli 2018
CBS-Moderator wegen sexueller Belästigung gefeuert
Erst im November wurde Charlie Rose, einer der bekanntesten Moderatoren des TV-Senders, entlassen, nachdem acht Frauen ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen hatten. In den aktuellen Vorwürfen gegen CBS-Chef Leslie Moonves heißt es auch, sein Verhalten würde bereits auf Kollegen und TV-Formate des Senders abfärben. Zudem würden Männer, die sich bei dem TV-Unternehmen ebenso mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung konfrontiert sehen, sogar bevorzugt behandelt.
Aktie im Keller
Die Vorwürfe gegen den CBS-Chef zeigen sich mittlerweile auch an der Börse. Bereits kurz vor Erscheinen des Artikels, habe es Gerüchte rund um die Missbrauchsvorwürfe gegeben. Daraufhin stürzte die Aktie des US-Medienunternehmens um mehr als sechs Prozent ab.