Michalsky im miss-Interview
miss: Von Fashion for Europe bis Soncontest – alles steht unter dem Motto „Building Bridges“. Wie verbindet deine Mode?
Michael Michalsky: Mir ist es immer wichtig, Leute zu inkludieren. Für mich laufen deswegen auch Models wie Eveline Hall, die 65 ist, oder Mario Galla, der mit einem verkürzten Bein geboren ist. Ich hatte auch mal eine schwangere Frau auf dem Laufsteg. Wichtig ist mir, verschiedenfarbige Models aus verschiedenen Nationen zu buchen. Denn Schönheit macht sich nicht fest an einem bestimmten Körpertyp, an einer bestimmten Ethnie oder an einem bestimmten Geschlecht. Und das verbindet.
miss: Für welchen Stil steht Deutschland?
Michael Michalsky: Ich glaube nicht, dass es in den einzelnen Ländern noch einen bestimmten Stil gibt. Das liegt daran, dass alle jungen Menschen auf der ganzen Welt von den selben Celebrities beeinflusst werden, die gleichen Blogs ansehen, die gleichen Magazine lesen und dieselben Popstars tool finden. Egal wo jemand wohnt, die Informationsquellen sind gleich. Das war zu meiner Jugend noch ganz anders. Deswegen sind die Stile heutzutage viel uniformer, gleichzeitig finden viel mehr verschiedene Trends statt. Aus diesem Grund kann man nicht mehr sagen, dieses Land steht für diesen einen Stil.
miss: Welche Stilelemente aus anderen Ländern beeinflussen dich?
Michael Michalsky: Puh, das sind so viele! Im Augenblick inspieren mich und arbeite ich mit Trachten. Aber nicht klischeemäßig, wie jeder sofort immer denkt: „Tracht ist Lederhose und Dirndl!“. Im deutschsprachigen Land gibt es etwa 250 verschiedene Trachten und manche davon sehen so exotisch aus, das würde man gar nicht vermuten.
miss: Gehst du offen auf fremde Menschen zu?
Michael Michalsky: Ja, ich würde sagen, ich bin sehr offen! Wenn ich herumreise, lerne ich unheimlich gerne Menschen aus anderen Kulturen, aus anderen Städten kennen. Mir fällt es natürlich leichter, auf fremde Menschen zuzugehen an Orten, an denen man mich nicht kennt. Aber wenn ich jemanden interessant finde, gehe ich auf die Person zu und sage ihr das auch direkt.
miss: Zum Abschluss – was ist für dich ein absolutes Style No-Go?
Michael Michalsky: Was ich ganz, ganz schrecklich finde: Wenn eine Frau offene Schuhe oder Sandalen und darunter eine hautfarbene Strumpfhose trägt. Das ist das schlimmste! Denn entweder ist es kalt, dann kannst du Strümpfe und geschlossene Schuhe anziehen – oder es ist warm, dann hat man einen schön pedikürten Fuß und lässt die Strümpfe weg! Punkt!