Menstruationstassen wirken sich positiv auf die Vaginalgesundheit aus
Tampons, Binden, Schwämmchen, Periodenunterwäsche oder doch Menstruationstassen? In Sachen Periodenprodukte haben Menstruierende die Qual der Wahl. Doch wer besonders auf die Gesundheit achten will, sollte wohl zu einem Periodenbecher greifen. Denn laut neuer Studie wirken sich diese positiv auf die Vaginalflora aus.
Sie sollen außerdem die Gefahr von vaginalen Infektionen reduzieren.
Studie zeigt: Menstruationstassen sind gut für die Vaginalgesundheit
Die einen lieben sie und können gar nicht mehr ohne, die anderen kommen einfach so gar nicht mit ihr zurecht: die Menstruationstasse. Sie bietet jedenfalls einige Vorteile gegenüber anderen Periodenprodukte. So sind Menstruationstassen auf lange Sicht nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch um einiges günstiger als Binden, Tampons und Co. Doch das ist noch nicht alles. Denn laut einer neuen Studie sind Menstruationstassen auch noch gut für die Vaginalgesundheit. So sollen Menstruierende, die eine Periodentasse verwenden, sogar seltener an bestimmten Infektionen erkranken.
Über 400 Jugendliche nahmen an Studie teil
Forschende der University of Illinois Chicago (UIC) beschäftigten sich mit der Frage, ob die Verwendung von Menstruationstassen Auswirkungen auf die Vaginalgesundheit von Jugendlichen hat. Dazu untersuchte das Team 436 Schülerinnen mehrerer Oberstufen in Kenia, heißt es in einem kürzlich veröffentlichen Pressestatement der Universität. Die Teilnehmerinnen wurden zufällig einer von zwei Gruppen zugewiesen. Sie erhielten entweder eine Menstruationstasse oder keine. Anschließend wurde über einen Zeitraum von 30 Monaten beobachtet, ob sie an Scheideninfektionen oder sexuell übertragbaren Krankheiten litten und wie sich die Zusammensetzung der Bakterien in der Vaginalflora entwickelte.
Gut für das Vagina-Milieu
Und die Ergebnisse sind eindeutig: Die Studie zeigte, dass diejenigen, die eine Menstruationstasse verwendeten, seltener unter Infektionen litten. So war in der Gruppe mit Tassen, das Auftreten von bakterieller Vaginose um 26 Prozent niedriger als bei den Kontrollteilnehmerinnen ohne Periodenbecher. Außerdem hatten sie mit größerer Wahrscheinlichkeit ein gesundes vaginales Mikrobiom. Genauer gesagt war das vaginale Mikrobiom um 37 Prozent eher gesünder als bei der Kontrollgruppe.
Hinsichtlich sexuell übertragbarer Krankheiten konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. Dennoch sprechen die Ergebnisse für sich! Basierend auf den neuen Erkenntnissen ziehen die Forschenden den Schluss, dass die Verwendung von Menstruationstassen – zumindest für Schülerinnen in Kenia – ganz klar vorteilhaft für die Gesundheit ist.
Weitere Studien sollen Ergebnisse stützen
Die Hauptautorin der Studie, Supriya Mehta, sieht Periodentassen deshalb als Gamechanger. „Die Ergebnisse zeigen, dass Menstruationstassen einen entscheidenden Beitrag zur Gesunderhaltung von Mädchen leisten könnten.“, so die Professorin. Sie sind (im Gegensatz zu Tampons) in der Lage, ein saures Vagina-Milieu aufrechtzuerhalten – was wiederum Infektionen vorbeugen kann. Hier sieht die Forscherin also einen riesigen Vorteil bei der Verwendung von Periodentassen. Mehta hofft nun, dass eine solche Studie an anderer Stelle wiederholt wird, um diese Ergebnisse zu stärken und noch weitere Erkenntnisse zu gewinnen.