Menschen, die Partys verlassen, ohne sich zu verabschieden, sparen bis zu zwei Tage im Jahr
Wer kennt das nicht: eigentlich möchte man sich schon längst in Richtung Bett begeben, doch die Gäste auf den Partys lassen einen einfach nicht nach Hause gehen, wenn man erst mal beginnt, sich von jedem zu verabschieden. Eine neue Studie legt uns jetzt nahe, dass wir unsere Party-Etikette über Bord werfen und einfach lautlos verschwinden sollten.
Denn dadurch können wir zwei ganze Tag pro Jahr einsparen.
Darum sollten wir uns auf Partys von niemandem mehr verabschieden
Meistens ist es doch so: wir entschließen uns, von einer Party nach Hause zu gehen und lassen langsam mal anklingen, dass man genug für heute hat. Nachdem wir dann die unzähligen Überredungsversuche der Gäste überstanden haben, kommt die eigentliche Challenge: das Verabschieden. Die BFF fällt uns betrunken um den Hals und bettelt uns förmlich an, noch ein wenig zu bleiben. Der Gastgeber findet es „sehr schade“, dass man schon abhaut und irgendwelche Fremde beginnen dann auch noch, uns langweilige Anekdoten aus ihrer Vergangenheit zu erzählen.
So kann es durchaus vorkommen, dass man nicht, wie geplant, um Punkt 00:00 abgeschminkt, geduscht und mit unseren liebsten Skincare-Produkten im Gesicht im Bett liegt, sondern eben erst um 2 Uhr morgens oder sogar noch später. Denn das Verabschieden kann ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen. Wie viel das in Summe tatsächlich macht, haben Forschende aus Australien jetzt herausgefunden. Das Ergebnis wird einige ziemlich schockieren. Denn wir würden uns ganze zwei Tage, also 48 Stunden im Jahr, sparen, wenn wir einfach von Partys verschwinden würden, ohne Goodbye zu sagen.
Verabschieden dauert mindestens 45 Minuten
Für diese Tatsache haben Forschende vom Time Management Institute der UNSW über 2.000 Student:innen in Australien befragt, die etwa 25 Partys im Jahr besuchen. „Von dem Moment an, in dem wir tatsächlich entscheiden, dass es Zeit ist, eine Party zu verlassen, brauchen wir im Durchschnitt 45 Minuten, um uns zu verabschieden“, erklärt der leitende Forscher Dean Hoddle. Und das auch nur dann, wenn wir uns nicht breit schlagen lassen, doch noch den einen oder anderen Drink mitzutrinken.
„Fallt auf keinen Fall auf diese Falle rein“, warnt der Wissenschaftler. „Die meisten Gastgeber:innen sind ohnehin zu beschäftigt oder betrunken, um zu bemerken, dass ihr euch von der Party rausgeschlichen habt“. Ein weiterer Forschungsteilnehmer gesteht gegenüber dem australischen Outlet DBT, dass das Verabschieden die meiste soziale Interaktion während der gesamten Party erfordert. „Das ist einfach zu anstrengend. Ich verschwinde mittlerweile einfach still und heimlich“.
Polnisch, Irisch oder doch Französisch?
Für diesen lautlosen Abgang gibt es im Party-Jargon übrigens einen eigenen Begriff. Nur über die „Ländervorwahl“ ist man sich, je nachdem wo man sich befindet, noch nicht ganz einig. Während in deutschsprachigen Kreisen der Ausdruck „polnischer Abgang“ verbreitet ist, lautet dieser in den USA und Großbritannien „irischer Abgang“, „englischer Abgang“ oder „französischer Abgang“.
Wie auch immer man es schlussendlich benennt; wir sollten uns alle merken, dass es nicht als unhöflich gilt, wenn man einfach von einer Party verschwindet, sondern einiges an Lebenszeit spart. Und davon können wir doch alle ein klein wenig mehr brauchen, oder?
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