Mediziner halten Corona-Infektion über Augen für geringes Risiko
Deutsche Mediziner halten eine Corona-Infektion über die Augen für unwahrscheinlich. Diese seien derzeit keine bedeutsame Ein- oder Austrittsstelle des Virus.
Vollkommen ausschließen wollen sie diese Theorie aber trotzdem nicht.
Ansteckung über die Augen unwahrscheinlich
Das Corona-Virus verbreitet sich bekanntlich über eine Tröpfcheninfektion. Doch wie sieht es mit den Augen aus? Diese Frage stellten sich in letzter Zeit wohl mehrere Menschen, denn das Universitätsklinikum Freiburg hatte dazu einige Antworten parat. Im Zuge des Jahreskongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (kurz DOG), erklärte Mediziner Clemens Lange, dass es eher unwahrscheinlich ist, sich über die Augen mit Corona zu infizieren.
Es gäbe zwar eine Verbindung zwischen Augen und Nase, so Lange. Das wären die Tränenwege. Doch laut der derzeitigen Studienlage, gibt es kein großes Risiko, über die Augen mit dem Virus in Kontakt zu kommen. „Es weist (…) nichts darauf hin, dass wir die Augen als bedeutsame Eintritts- oder Austrittspforte des Virus betrachten müssen„, so der Mediziner.
Trotzdem nicht undenkbar
Ganz ausgeschlossen ist es laut den Medizinern aber dennoch nicht. Denn angenommen man reibt sich die Augen mit Corona-kontaminierten Händen, dann könnte es zu einer Infektion über die Nasenschleimhaut oder die Atemwege kommen. Laut diversen Studien ist es auch nicht undenkbar, dass man sich über die Bindehaut ansteckt. Und dennoch halten Mediziner dieses Ereignis für eher unwahrscheinlich. Denn erst muss geklärt werden, ob die Augenoberfläche überhaupt genügend Eintrittsmöglichkeiten hat.
Auch eine Ansteckung über die Tränenflüssigkeit ist, geht es nach Lange, nicht unbedingt denkbar. „Der regelmäßige Lidschlag des Auges sowie die geringe Augenoberfläche dürften verhindern, dass ausreichend Viren ins Auge gelangen können.“ Zudem sei bereits erforscht, dass der Tränenfilm von Corona-Patienten eher selten Viren enthält.