Marina Zubrod im Interview: So hat es die Unternehmerin geschafft, in einer von Männern dominierten Welt erfolgreich zu sein
Mit gerade mal 22 Jahren machte Marina Zubrod ihre ersten Schritte in der Finanzwelt als Investmentbankerin. Heute ist sie eine erfolgreiche Unternehmerin, bekannt aus Funk und Fernsehen. Im miss-Interview erzählt uns die 34-Jährige, wie sie es geschafft hat, sämtliche Hürden in einer immer noch von Männern dominierten Welt zu meistern.
Dabei verrät sie uns auch, weshalb es ihrer Meinung nach wichtig ist, gerade als Frau dem Thema Finanzen ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken.
Unternehmerin Marina Zubrod verrät ihren Weg zum Erfolg
Als sich die Zukunftsversion von Marina Zubrod zu einem großen Ganzen formierte – nämlich als Unternehmerin groß durchzustarten, musste sie feststellen, dass sie frauentechnisch ziemlich alleine dastand. Denn die Welt der Firmengründer:innen ist bis heute leider noch hauptsächlich von Männern dominiert. Doch die junge Marina, damals gerade mal 22 Jahre alt, ließ sich dadurch nicht einschüchtern und verfolgte ihr großes Ziel. Gleich nach dem Studium begann sie als Investmentbankerin und musste von nun an ihr Können tagtäglich zwischen unzähligen Männern unter Beweis stellen.
Jetzt, mehr als zehn Jahre später, kann Marina auf eine unglaublich erfolgreiche Karriere zurückblicken. Denn sie ist drangeblieben, hat durchgebissen und sämtliche Hürden, die mit ihrem Dasein als Frau leider automatisch mit dabei waren, überwunden. Nur ein kleines Beispiel: Der Hamburger Morgenpost erzählte Marina, dass ihre Weiblichkeit stets im Fokus war und ihr Talent in den Hintergrund gerutscht ist. „Entweder war ich zu zurückhaltend oder zu stark, entweder waren meine Visionen zu eng oder ich hätte gar keine“, so Zubrod im Gespräch mit der Zeitung. „Egal was es war, es war nicht richtig“, fügt sie hinzu. Die Folge: sie fühlte sich nicht ernst genommen.
Und dennoch hat sie es gemeistert, ganze sechs Unternehmen zu gründen. Heute sieht sie sich als Arbeitgeberin, Investorin, Influencerin und seit etwa einem Jahr auch als Mutter. Ihr Fokus: Female Empowerment! Da es Marina aufgrund ihres Lebensweges unheimlich wichtig ist, dem Thema Finanzen vor allem unter Frauen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, spricht sie jetzt auch ganz offen über die Probleme und Vorteile, die in diesem Bereich noch vorherrschend sind.
Allen voran: Wir sprechen einfach zu wenig über Geld! „In meinen Augen liegt die Wurzel dieser Hemmung in der entsprechenden Erziehung. Frauen wird häufig bereits als kleines Mädchen suggeriert, dass gewisse Rollenklischees erfüllt werden sollten. Unter anderem gehört eben auch dazu, sich wenig Gedanken, um Geld zu machen und die Finanzen dem Mann zu überlassen. Dafür versorgt man eben den Haushalt. Dadurch lernen Frauen selten oder nie verhandeln“, verrät uns Marina im miss-Interview.
Sexistische Vorurteile trotz großem Erfolg
Mit fester Entschlossenheit ist es Marina schlussendlich gelungen, ihre Unternehmen aus eigenen finanziellen Mitteln zu gründen. Ohne externe Investoren. Dafür mit ihrem zweiten Standbein, der Unternehmensberatung, als Unterstützung. Das bedeutet: Marina ist ihr eigener Boss. Ihr Mann Jan, ihr Angestellter. Doch trotz Erfolg kämpft die 34-Jährige noch immer mit sexistischen Vorurteilen. Bei geschäftlichen Gesprächen oder Verhandlungen mit Kund:innen wird oft zuerst ihr Mann kontaktiert, bis dieser den Personen dann erklärt, dass seine Frau die Chefin ist.
Dass man sich hier schnell mal unter seinem Wert verkauft, ist verständlich. Marinas Tipp für alle Frauen, die sich möglicherweise in Verhandlungen in einer Männerrunde nicht ganz so wohlfühlen: Vorbereitung ist alles! „Aus diesem Dilemma kam ich raus, indem ich mich mit Menschen in meinem Umfeld zu Finanzen austauschte, in Verhandlungen gut vorbereitet war und auch mal „Nein“ gesagt habe, wenn ich mich unter Wert verkauft fühlte“, so die Expertin.
Bis heute hat sie eine eigene Technik, wenn es um Verhandlungen und wichtige Business-Talks geht. „Ich versuche stets so zu verhandeln, dass ich mitberücksichtige, was mein Gegenüber möchte. So verlasse ich den Verhandlungstisch mit einem Win-Win-Gefühl. Dies ist in meinen Augen übrigens eine Stärke von Frauen in Verhandlungen: Wir können viel besser die Wünsche von allen berücksichtigen und nach Lösungen suchen, statt dass unser Stolz einen Deal platzen lässt“.
Die Sache mit dem Baby
Während ihrer Schwangerschaft hat Marina schließlich einen einschneidenden Moment erlebt, den sie mit der Öffentlichkeit geteilt hat. Die Unternehmerin musste einem ihrer Kunden notgedrungen erzählen, dass sie ein Baby erwartete. Die Folge: Ein bitterer Realitycheck. „Die Tatsache, dass ich drei Wochen vor Entbindung einen fest eingeplanten Agenturumsatz von 120.000 Euro von jetzt auf gleich verloren habe, hat mich in dem Moment sehr erschüttert und finanziell natürlich unter Druck gesetzt“, erzählt uns Marina.
„Ich ging immer davon aus, dass ich als Unternehmerin immun gegen solche klischeehaften Situationen bin, in denen der alte weiße Mann der jüngeren Frau erklärt, was sie seiner Meinung nach tun könnte und was nicht“. Doch auch hier musste die 34-Jährige mit einem weiteren Vorurteil gegenüber Frauen kämpfen. „Es hat drei Monate gedauert, bis ich meine Geschichte öffentlich machen konnte, weil ich so fassungslos war“. Dennoch blickt sie zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. „Taten sind mir wichtiger als Worte – ich habe mein Gehirn und meinen Geschäftssinn nicht im Kreißsaal gegen das Baby eingetauscht, habe diesen finanziellen Verlust überstanden und bin erfolgreicher als zuvor“, so Marina.
Dann stellt die Unternehmerin, die bereits in unzähligen TV-Formaten zu sehen war, noch klar: „Die Vorurteile gegenüber Schwangeren und Müttern im Geschäftsleben sind einfach zu groß und ich möchte, dass man sich auf meine Kompetenz und nicht auf meinen Uterus fokussiert“. Bis heute ist Marina auch als Unternehmensberaterin tätig und möchte vor allem Frauen wichtige Ratschläge mit auf den Weg geben.
„Frauen investieren anders“
Der wichtigste Rat von Marina Zubrod: „In jungen Jahren versuchen, finanziell unabhängig zu werden, indem man arbeitet, spart und investiert!“. Gut, das lässt sich jetzt zwar leicht sagen, doch wie genau sieht das in der Realität aus? „Schon ab 50 Euro im Monat kann man mit einem langen Atem ein kleines Vermögen aufbauen“, erklärt die Expertin. „Es ist auch nie zu spät, damit anzufangen! Es gibt großartige Apps, Instagram-Communities oder Webseiten, die sich explizit auf Frauen fokussieren“. Denn eines muss betont werden: „Frauen investieren anders! Ihnen ist geringes Risiko wichtig, sie möchten sich ernst genommen fühlen in der Beratung und langfristige, nachhaltige Ziele verfolgen“.
Abschließend noch Marinas Werdegang, kurz zusammengefasst: „Mit 16 jobbte ich bereits, schloss mit 22 Jahren bereits mein Studium mit einem Einstiegsjahresgehalt von 60.000 € ab, konnte mir mit 25 meine erste Kapitalanlage kaufen und saß mit 26 Jahren in meinem Eigenheim“. Nur so als Motivation, für alle, die sich noch nicht bewusst sind, was denn wirklich alles möglich ist im Leben. Aber: „Disziplin, Mut und Zuversicht sind entscheidend!“, so Marina.