Marilyn Manson soll Frauen in eine schalldichte Glaskabine eingesperrt haben
Eine neue Untersuchung des „Rolling Stone“-Magazins deckt jetzt weitere schwere Vorwürfe gegen den Musiker Marilyn Manson auf. In dem Bericht kommen unter anderem zahlreiche Frauen zu Wort, die dem Sänger Missbrauch vorwerfen.
Manson bestritt zuletzt jegliche Vorwürfe.
Dutzende Frauen werfen Marilyn Manson Missbrauch vor
Die Situation rund um Marilyn Manson spitzt sich weiter zu. Denn nachdem ihm dutzende Frauen – darunter auch die Schauspielerinnen Evan Rachel Wood und Esmé Bianco – seit vergangenen Herbst immer wieder schweren sexuellen, psychischen und körperlichen Missbrauch vorwarfen, startete auch das Magazin „Rolling Stone“ eine Recherche.
In dem am Wochenende erschienenen Beitrag detailliert das Magazin jetzt schockierende und schwerwiegende Vorwürfe. Befragt wurden dafür rund 55 Personen, die im nahen Umfeld des Musikers standen, wie etwa ehemalige Assistentinnen, aber auch einige seiner Opfer. Das Ergebnis der Untersuchung: Die Gesprächspartner „zeichnen ein Bild von jemandem, der Frauen durch Schmeicheleien und schwarzen Humor konditionierte, bevor er ein Missbrauchsmuster einführte, das angeblich Peitschenhiebe, das Einritzen von Initialen in die Haut, Zwangseinweisungen und Vergewaltigungen umfasste“, heißt es in dem Artikel.
Er habe Frauen „zur sexuellen Befriedigung“ gegen ihren Willen verbrannt, gewürgt, sie unter Drogen gesetzt und überwacht, werfen einige dem Sänger vor.
Manson erwähnte „Bad girls room“ auch in einem Interview
Teil der neuen Erkenntnisse ist auch, dass Manson – der mit richtigem Namen Brian Warner heißt – einen sogenannten „Bad Girls Room“ gehabt haben soll beziehungsweise noch hat. Diesen schalldichten Raum verwendete er, um seine Freundinnen psychologisch zu foltern, heißt es in dem Artikel. Die ehemalige Gesangskabine habe er demnach umfunktioniert, Manson verwendete sie als eine Art Einzelhaftzelle. Einige Opfer erzählen gegenüber dem Magazin, dass sie dort teilweise stundenlang festgehalten wurden.
Besonders kurios ist, dass Warner auch öffentlich über diesen Raum sprach. In einem Interview mit „V Magazine“ erwähnt Manson den Raum, der als „abschließbares, schalldichtes Glasgehäuse“ beschrieben wird.
Drei Frauen reichten bisher Klage ein
Der Artikel detailliert auch weitere Anschuldigungen gegen den Musiker. So sind sich einige Quellen etwa sicher, dass die Missbräuche bis in die 90er-Jahre zurückreichen. Sie behaupten, dass der Musiker bereits damals sexuelle Begegnungen per Video aufgezeichnet habe.
Auch von einer Nazi-Faszination des Musikers ist die Rede. So behauptet die „Game of Thrones“-Schauspielerin Esmé Bianco in ihrer Anklage gegen Manson etwa, dass dieser sie „mit einer Peitsche geschlagen hat, von der Mr. Warner sagte, dass sie von den Nazis benutzt wurde“. Auch weitere Opfer werfen dem Sänger vor, eine Faszination bis hin zu Begeisterung für das nationalsozialistische Regime zu haben.
Drei der Frauen, darunter auch Esmé Bianco, haben mittlerweile Klage gegen Manson eingereicht. Weitere gingen in den vergangenen Monaten mit ihren Erlebnissen an die Öffentlichkeit. Brian Warner bestreitet weiterhin, dass die Übergriffe in dieser Form stattgefunden haben. Vergangenen Februar schrieb er in einem Instagram-Post, dass seine „intimen Beziehungen immer völlig einvernehmlich mit gleichgesinnten Partnerinnen“ waren.