Mafia: Mitglieder offen für Homosexuelle
Wie ein italienischer Anti-Mafia-Ermittler nun gegenüber der Sunday Times verrät, sollen Mafia-Mitglieder mittlerweile Homosexuelle innerhalb der Gruppe akzeptieren.
Dabei hörte der Ermittler im Zuge seiner Untersuchungen Telefonate zwischen Mafiosi ab und protokollierte Briefe, die sich Mafiabosse mit ihren Liebhabern schrieben.
Mafia auch für Homosexuelle zugänglich
Die Mafia war in der Vergangenheit dafür bekannt bewusst gegen Homosexualität vorzugehen. So erschoss ein Attentäter 1992 den Mafiaboss John „Johnny Boy“ D’Amato auf der Rückbank seines Wagens. 2003 berichtete ein Insider während des Gerichtsprozesses, der Chef der Geheimorganisation sei wegen seiner Homosexualität getötet worden. Mittlerweile soll es die Abneigung gegen Homosexuelle innerhalb der Mafia allerdings nicht mehr geben, wie ein italienischer Anti-Mafia-Ermittler nun im Interview mit der Zeitung Sunday Times verriet.
Anti-Mafia-Ermittler untersucht 30 Jahre lang Verbrecherorganisation
Der Anti-Mafia-Ermittler beschäftigte sich 30 Jahre lang mit der Verbrecherorganisation im süditalienischen Kalabrien. Dabei stand der Mann während seiner Ermittlungen unter strengem Polizeischutz. Im Zuge seiner Untersuchungen hörte er telefonische Gespräche zwischen diversen Mafiosi ab. Außerdem fing er Briefe ab, die Mafiabosse an ihre Geliebten schickten. Mithilfe der Informationen habe der Ermittler nun herausgefunden, dass die Homosexualität innerhalb der Mafia längst kein umstrittenes Thema mehr ist. Im Gegenteil – die Mafia würde laut den Untersuchungen des Mannes homosexuelle Mitglieder in der Gruppe akzeptieren.
2009: Erstmals Transgender als Mafiaboss
Gemäß weiteren Berichten des Insiders lebe der Sohn einer der Gangbosse als Dragqueen. Dies führte unter anderem zu den Lockerungen der Verhaltensrichtlinien der Mafia. Auch 2009 brachte man die Mafia bereits mit der LGBT-Community in Verbindung. Damals verhaftete die italienische Polizei den Mafioso Ugo Gabriele in Neapel wegen Drogenhandel und Prostitution. Während seiner Festnahme trug der Mann Frauenkleider. Wie die Polizei schließlich bestätigte, galt Ugo Gabriele, auch bekannt unter dem Namen „Ketty“, als erster Transgender-Mafiaboss des Landes.