Wer schon einmal in Wien war oder sogar in der österreichischen Hauptstadt lebt, ist mindestens schon einmal an ihnen vorbeigegangen: Die Männer und Frauen in orangen Overalls. Die Mitarbeiter der MA 48 gehören zum Stadtbild einfach dazu. Doch was sind eigentlich die Aufgaben der Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark?

Sie springen von orangen Mistwägen, fegen im Herbst das Laub von der Straße und schleppen sogar unser Auto ab, wenn wir es dort abgestellt haben, wo es verboten ist. Die Aufgaben der Magistratsabteilung 48 sind vielfältig.

Der Müll der Wiener

„Jeder Wiener, der irgendwas zum Wegwerfen hat, übergibt uns das“, sagt Ulrike Volk von der MA 48. Und das sind zum Beispiel Abfälle, die in die getrennte Sammlung gehören, wie etwa Altpapier, Altglas oder Plastikverpackungen. Aber auch alles, was die WienerInnen in die Restmüll-Tonne werfen, wird von den MitarbeiterInnen der MA 48 abgeholt. Elektrogeräte, Batterien oder Sperrmüll, also Abfall, der aufgrund seiner Größe nicht in die Tonne passt, gehören da übrigens nicht hinein. Diese Abfälle bringt man am besten zu einem der Wiener Mistplätze, die ebenfalls von der MA 48 geführt werden.

Den Müll der Wiener behandelt man übrigens auch weitgehend in Wien. So liegen auch die Abfallbehandlungsanlagen der Stadt in der Verantwortung der orangen Magistratsabteilung. Hier steht die Wiederverwertung der Stoffe sowie die Nutzung der Abfälle für die Energiegewinnung im Vordergrund. So gibt es beispielsweise das Kompostwerk Lobau. „Da kompostieren wir die biogenen Abfälle oder wir haben auch eine Biogasanlage. Da produzieren wir Erdgas, das ins Netz eingespeist wird, also klimaneutrales Erdgas aus Küchenabfällen“, erzählt Ulrike Volk. Was man in die Restmüll-Tonne wirft, leitet die MA 48 zudem zu hundert Prozent an die Müllverbrennungsanlagen der Wien Energie weiter. „Also wir sind da nicht die Heinzelmännchen, die das dann nachsortieren. Sonst wäre auch die getrennte Sammlung relativ sinnlos und es ist einfach nicht möglich bei diesen großen Mengen“, sagt Volk.

MA 48: Straßenreinigung

Auch die Straßenreinigung und der Winterdienst gehört zur MA 48. Alle Abfälle, die am Boden landen, werden also von den Mitarbeitern der Magistratsabteilung aufgesammelt und die Gehsteige und Straßen gereinigt. Außerdem beseitigen die 48er Unkraut aus Straßengräben und von den Hauptstraßen. Im Winter schaffen sie außerdem den Schnee von den Straßen und setzen bei Glatteis Auftau- und Streumittel ein. Zum Schutz der Umwelt hat man in Wien übrigens die Verwendung von Salz oder anderen natriumhaltigen Auftaumitteln auf Flächen für den FußgängerInnen-Verkehr im Umkreis von zehn Metern rund um etwa Wiesen und Baumscheiben verboten.

WasteWatcher

Die MA 48 haben außerdem ihre eigene Straftruppe. Denn seit dem Wiener Reinhaltegesetz, das am 1. Februar 2008 in Kraft trat, rücken die „WasteWatcher“ aus. Sie kontrollieren, ob man das Angebot an Papierkörben nutzt oder die Hundehaufen des vierbeinigen Freundes aufhebt. Sie sind befugt abzumahnen, Strafen zu verhängen und notfalls sogar Anzeige bei der zuständigen Oberbehörde der Abteilung Wasserrecht zu erstatten.

Abschleppen

Wer übrigens sein Auto illegal abstellt oder den Verkehr damit beeinträchtigt, bekommt es auch mit den MitarbeiterInnen der Magistratsabteilung 48 zu tun. Denn sie holen das Auto ab und stellen es auf den Abschleppplatz Wien Simmering. Wer sein Fahrzeug dort abholen möchte, muss zahlen.

Fundservice

Manchmal passiert es, dass man Dinge nicht absichtlich wegwirft. Man verliert sie vielleicht in der U-Bahn, im Park oder sonst wo zwischen Bar und Club. Wer sein Handy oder seine Geldbörse verloren hat, muss aber nicht gleich aufgeben und seine Wertgegenstände ersetzen. Man sollte vorher nachsehen, ob es nicht doch im Fundservice der Stadt Wien gelandet ist. Dieses betreut auch die MA 48. Alle Gegenstände, die nicht mehr mit ihrem Besitzer vereint werden konnten, werden übrigens im 48er Tandler verkauft.

48er Tandler

Der 48er Tandler ist der Altwarenmarkt der MA 48. Hier gibt es Second Hand Ware zu kaufen. Die Einnahmen kommen einem karitativen Zweck zugute. Im Sinne der Abfallvermeidung können hier Vintage-Möbel, Geschirr, Kleidung, Bücher oder Sportgeräte einen neuen Besitzer finden. An den Mistplätzen gibt es deshalb auch eine „48er Box“, wo man Dinge, die noch verwendbar sind, abgeben kann.


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