Lockdown-Ende in Österreich: Vorsichtige Öffnung von Schulen, Handel und Friseuren ab 8. Februar
Nach mehreren Verzögerungen hat die Regierung rund um Bundeskanzler Sebastian Kurz nun endlich verkündet, wie es nach dem geplanten Lockdown-Ende am 8. Februar in Österreich weitergeht. Anders als erwartet, sollen es ab nächster Woche erste Lockerungen geben. Der Handel, Museen, Tiergärten und auch körpernahe Dienstleister, wie Friseure dürfen ab Montag, trotz weiterhin hoher Infektionszahlen, wieder öffnen. Allerdings unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, wie etwa Eintrittstests.
Die Gastronomie, sowie der Tourismus, der Sport- und Kulturbereich bleiben aber weiterhin geschlossen. Die Ausgangslage sei „alles andere als einfach“, so Kurz. Dennoch habe er auch eine gute Nachricht, denn der Lockdown habe Wirkung gezeigt und Österreich liegt aktuell im „besten Drittel der EU“. Die Virus-Mutationen „fressen jedoch einen Teil des Erfolgs auf“, deshalb reiche es aktuell nur für „behutsame Öffnungen“.
Lockdown gelockert: Handel, Schulen und Friseure sperren wieder auf
Am Montagvormittag fanden im Bundeskanzleramt Gespräche der Regierung mit den Landeshauptleuten, Experten und der Opposition statt. Dabei wurde diskutiert, wie es nach dem geplanten Ende des dritten „harte Lockdowns“ am 8. Februar weitergeht. Jetzt steht fest: Der Handel, Museen, Tiergärten und auch die Schulen haben ab Montag wieder offen. Allerdings unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. So ist etwa das Tragen von FFP2-Masken weiterhin verpflichtend. Im Handel wird die Quadratmeterbegrenzung pro Kunde auf 20 Quadratmeter ausgeweitet. „Das ist eine einschneidende Maßnahme, aber eine Maßnahme, die notwendig ist“, so Kurz. Auch körpernahe Dienstleistungen, wie Friseure, dürfen ab 8. Februar wieder öffnen. Hier wird man auf das Prinzip der Eintrittstests setzen. Man muss demnach einen Test vorweisen, der 48 Stunden gültig ist.
Schulen ab 8. Februar wieder offen
„Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Schulen nach den Semesterferien wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren sollen“, so Kurz. Auch hier werde es aber strenge Sicherheitsvorkehrungen geben. Alle Schüler werden zum Schulbeginn getestet. In den Unter- und Oberstufen werde es Schichtbetrieb geben, sowie regelmäßige Tests, die eine Gültigkeit von 48 Stunden haben müssen. In der Volksschule erfolgt zweimal die Woche eine Testung, da dort vollständiger Präsenzunterricht stattfinden wird. Nähere Details dazu folgen morgen vom Bildungsminister.
„Lockdown light“: Ausgangsbeschränkungen bleiben bestehen
Die Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr bleiben weiterhin bestehen. Doch auch im privaten Bereich gibt es Lockerungen. Denn ab 8. Februar dürfen sich wieder zwei Haushalte treffen. Dabei sind maximal vier Personen erlaubt. Dennoch betont Kurz: „Je weniger sozialer Kontakte es gibt, umso besser.“
Verschärfungen bei Einreise
Verschärfungen gibt es jedoch bei der Einreise nach Österreich. „Wir müssen bei den Grenzen nachschärfen“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz bei der Pressekonferenz am Montag. Denn ein großes Problem seien vor allem die Corona-Mutationen aus Großbritannien und Südafrika, die mittlerweile auch in Österreich verbreitet sind. Die Virus-Mutation aus Brasilien könne man derzeit noch abwehren. Details zu den Beschränkungen sollen in den nächsten Tagen folgen.
Am 15. Februar wolle man die Situation erneut evaluieren und über mögliche weitere Öffnung im Tourismus, der Gastronomie und dem Sport- und Kulturbereich entscheiden.
Sebastian Kurz appelliert an Eigenverantwortung der Bevölkerung
Neben der Vorstellungen der geplanten Lockerungen appelliert Bundeskanzler Sebastian Kurz angesichts der aktuellen Infektionszahlen erneut an die Bevölkerung. „Bitte verstehen Sie diese punktuellen Lockerungen nicht als Entwarnung. Wenn die Zahlen exponentiell steigen, und das ist ein realistisches Szenario, dann werden wir sofort wieder verschärfen müssen. Wie lange das dauert, bis die Zahlen wieder steigen, das hängt von uns allen ab und wie wir uns alle verhalten.“, so Kurz.