„Lernsieg“: Lehrer-Bewertungsapp wegen Hassnachrichten offline
Seit Tagen sorgt die umstrittene Bewertungsapp „Lernsieg“ für Aufregung. Damit können Schüler anonym Noten an ihre Schulen und Lehrer verteilen.
Nun ist die App allerdings seit Montagabend wieder offline, wie eine offizielle Aussendung bestätigt. Auch die Webseite ist vorerst offline.
Hassnachrichten gegen App-Erfinder
Die App „Lernsieg“ ist vorläufig offline. Grund dafür sind angebliche Hassnachrichten an den Gründer Benjamin Hadrigan. Der erst 18-jährige App-Entwickler soll „mit einer Flut an Hass-E-Mails“ konfrontiert gewesen sein. Diese Flut sind „einem Schüler weder in Menge noch Inhalt zumutbar“, heißt es in einer offiziellen Aussendung.
Bewertungsapp: Kritik von Lehrern
Bereits im Vorfeld sorgte die App vor allem bei Lehrern für jede Menge Aufregung. Denn darin können Schüler ab 10 Jahren anonym bis zu fünf Sterne in Kategorien wie Fairness, Unterricht oder etwa Pünktlichkeit an ihre Lehrer vergeben. Und auch die gesamte Schule selbst kann bewertet werden. Zudem werden die Top 10 der am besten bewerteten Schulen angezeigt werden. Ziel der App soll es sein, Feedback zu geben und Eltern, sowie Schülern die Entscheidung für die richtige Schule zu erleichtern, so der Erfinder.
Vor allem in Sachen Datenschutz sehen Lehrer ein Problem. Zudem sei es problematisch, dass jeder jeden in der App bewerten kann – auch dann, wenn man nicht mal Schüler des betreffenden Lehrers ist. Weitere Bedenken sind außerdem die mangelnde Objektivität von jungen Schülern, sowie die Gefahr von Cybermobbing.
„Lernsieg“: Bereits 70.000 Downloads
Mit mehr als 70.000 Downloads nach der Veröffentlichung landete die Bewertungsapp innerhalb kürzester Zeit am Wochenende laut einer offiziellen Presseaussendung auf Platz 1 der App-Rankings, sogar noch vor Instagram und WhatsApp.
Allerdings wurde Hadrigan mit einer Flut an Hassnachrichten konfrontiert. Deshalb beschlossen er und sein Team nun die App vorübergehend aus dem Netz zu nehmen. Man arbeite aber bereits an einer Strategie, wie man künftig mit Hassnachrichten umgehe und an einem Zeitplan, um die App wieder online zu stellen.