Laut Forschern: Österreicher nahmen im Homeoffice zwei Kilo zu
Während der Lockdown-Phase der Corona-Pandemie befanden sich viele Österreicher im Homeoffice. Forscher der MedUni Wien haben jetzt herausgefunden, dass die Personen im Schnitt zwei Kilo zugenommen haben.
Die Aktivität im Alltag ist pro Kopf um rund eine Stunde gesunken.
Österreicher legten während Homeoffice zwei Kilo zu
Sechs Wochen Homeoffice hat der Großteil der österreichischen Bevölkerung hinter sich. Die einen fanden es ganz angenehm von zu Hause aus zu arbeiten, andere wiederum vermissten den sozialen Kontakt. Was jedoch die meisten gemeinsam haben: Im Schnitt nahmen Österreicher, die während des Lockdowns im Homeoffice waren, zwei Kilo zu.
Forscher der MedUni Wien haben gemeinsam mit der österreichischen Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) an einer kleinen Studie gearbeitet. Zwölf Probanden, die sechs Wochen lang Vollzeit aus dem Homeoffice gearbeitet haben, wurden genau unter die Lupe genommen. Das gab Thomas Dorner, Präsident der ÖHPH in einer Online-Pressekonferenz bekannt. Das Ergebnis: Im Schnitt nahmen die Probanden zwei Kilo zu, manche von ihnen auch bis zu vier Kilo.
Eine Stunde weniger Aktivität am Tag
Die Gewichtszunahme schreiben Forscher vor allem der gesunkenen Alltagsaktivität zu. Denn diese nahm um rund eine Stunde ab. Vor dem Lockdown waren die Studienteilnehmer im Schnitt eine Stunde und 30 Minuten aktiv. Während der Ausgangsbeschränkungen nur mehr rund 42 Minuten. Das liegt laut den Forschern hauptsächlich daran, dass der Arbeitsweg, der einen Großteil der täglichen Bewegung ausmacht, im Homeoffice wegfällt. So waren auch weniger als 2.000 Schritte pro Tag keine Seltenheit, erklärt Christian Lackinger von der MedUni Wien in der Onlinekonferenz.
Was viele während der Lockdown-Phase vergessen haben: Diese eine Stunde weniger Bewegung, bedeutet gleichzeitig, dass der Körper weniger Energie durch Nahrung braucht. 500 Kalorien weniger hätte man rein rechnerisch zu sich nehmen sollen, da die meisten ihre Ernährungsgewohnheiten allerdings beibehalten haben, waren es schlussendlich 20.000 Kalorien die in den letzten sechs Wochen zu viel aufgenommen worden sind, so die Forscher.
Sterblichkeitsrisiko könnte ansteigen
Die Gewichtszunahme könnte laut Dorner aber auch langfristige Folgen haben. Denn bei der Altersgruppe der 35- bis 50-Jährigen steigt das Sterblichkeitsrisiko bei einer Gewichtszunahme von 0,6 bis einem Kilo pro Jahr um 1,19 Prozent. Wenn also nichts dagegen unternommen wird, fürchten die Forscher 4.000 zusätzliche Todesfälle mehr im Jahr.