Laut einer Studie sollte man Schutzmasken auch zu Hause tragen
In Österreich wird die Maskenpflicht ab 15. Juni weitgehend gelockert. Forscher aus China, den USA und Australien wollen in einer Studie nun aber herausgefunden haben, dass das Tragen von Schutzmasken in den eigenen vier Wänden von großem Vorteil ist.
So könne dadurch eine Ansteckung mit dem Coronavirus bei Personen, die im selben Haushalt leben, wirksam verhindert werden.
Schutzmasken auch zu Hause nützlich
Die Studie hat ergeben, dass das Tragen von Masken zu Hause das Risiko für eine Übertragung des Coronavirus deutlich reduzieren kann. Die Forscher aus China, den USA und Australien haben die Untersuchung mit 335 Personen aus 124 Familien in Peking durchgeführt. Alle Personen haben mit jemandem zusammengelebt, der mit dem neuartigen Coronavirus infiziert war. Bei ihrer Studie konzentrierten sich die Forscher speziell auf Fälle, in denen das Virus in engen Kontaktsituationen, also beim Essen oder beim Fernsehen, übertragen wurde, noch bevor die infizierte Person Symptome zeigte.
Es zeigte sich, dass Schutzmasken in 79 Prozent der Fälle eine Übertragung von Covid-19 zwischen einer infizierten Person und anderen Familienmitgliedern verhinderte. Die Untersuchung hat man schließlich in der Fachzeitschrift BMJ Global Health veröffentlicht. Übrigens trat die Schutzwirkung nur dann auf, wenn die Maske noch vor dem Eintreten der Symptome getragen wurde. Ab dem Moment, wo die infizierte Person bereits Krankheitssymptome zeigte, machte die Maske hingegen nur mehr einen geringen Unterschied. Deswegen raten die Forscher zur „universellen Verwendung von Gesichtsmasken nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch zu Hause”.
Auch Desinfektionsmittel hilfreich
Die Studie zeigte auch, dass der Einsatz von Desinfektionsmittel wie Chlor oder solchen auf Ethanol-Basis wirksam sein kann. Die Übertragung im Haushalt war dadurch nämlich um 77 Prozent weniger wahrscheinlich.
Die Studie sorgte aber auch für Kritik. Denn die Forscher erhoben ihre Daten mittels Telefoninterviews. Auch verzichteten sie laut eigenen Angaben darauf, den detaillierten Einsatz von Desinfektionsmitteln zu erfragen. Antonio Lazzarino vom University College London warnt zudem davor, aus den Ergebnissen offizielle Empfehlungen abzuleiten. „Diese Studie ist keine robuste Wissenschaft, da sie in der Konzeption und in der statistischen Analyse mehrere Einschränkungen aufweist”, so der Wissenschaftler.