Klimakrise führt zu weniger Fischen in den Meeren
Laut einer WWF-Studie drohen ökonomisch wichtige Meeresfischbestände bis zum Ende des Jahrhunderts um 20 und in den Tropen sogar um 40 Prozent einzubrechen. Schuld ist unter anderem die Klimakrise.
Der WWF fordert neben Maßnahmen gegen die Erderwärmung auch ein besseres Fischereimanagement.
Die Fische in der Badewanne
Thunfisch, Sardinen, Sardellen: Während so manch einem Leser nun das Wasser im Mund zusammenläuft, wird es diesen Fischarten zu warm. Laut einer WWF-Studie drohen ökonomisch wichtige Meeresfischbestände bis zum Ende des Jahrhunderts um 20 Prozent, in den Tropen sogar um 40 Prozent einzubrechen. „Wie die Studienergebnisse zeigen, hat die Erderhitzung erhebliche negative Folgen für den Großteil der Fischarten, die von den Kleinfischern befischt werden. Dazu zählen Sardinen, Sardellen und Thunfisch. Selbst wenn die Erderhitzung im günstigsten Szenario auf 1,5 Grad begrenzt würde, sind die meisten der untersuchten Fischarten einem mittleren bis hohen Risiko ausgesetzt, vom Klimawandel beeinträchtigt zu werden“, erklärt Philipp Kanstinger, Meeresexperte bei der Umweltorganisation.
Den Fischen gefällt es also nicht mehr lange in der großen, immer wärmer werdenden Badewanne. Das beeinflusst übrigens auch die Ernährungssicherheit und Armutsentwicklung in ärmeren Regionen. Die NGO fordert neben Maßnahmen gegen die Erderhitzung auch ein besseres Fischereimanagement. Der marine Temperaturanstieg gefährdet nicht nur sensible Ökosysteme, sondern vor allem die Lebensgrundlage von weltweit über 800 Millionen Menschen, denen Fischerei Einkommen und Nahrung sichert.
Thunfische verschwinden von den Philippinen
Die Fischbestände verringern sich je nach Klima-Szenario um fünf bis 20 Prozent. Philipp Kanstinger warnt davor, dass sich der Fischfang bis 2050 in manchen Ländern sogar halbieren könnte. Besonders hart seien die Philippinen betroffen. Bei der traditionellen Thunfisch-Handleinenfischerei sind große Fangverluste zu erwarten. Durch schwindende Thunfisch-Bestände mangelt es der Bevölkerung aber an einem wichtigen Grundnahrungsmittel und Einkommen.
Selbst die Erreichung des Pariser Klimaziels, also die Erderhitzung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen, setzt die untersuchten Fischbestände einem mittleren bis hohen Schwundrisiko aus. „Zudem ziehen Fische immer weiter weg von den Küsten in tiefere, kältere Gewässer. Dadurch sind sie für die kleinen Boote handwerklicher Fischerinnen und Fischer nur mehr schwer erreichbar“, so Simone Niedermüller, Meeresbiologin des WWF Österreich. Die Klimakrise habe jedenfalls einen Einfluss, wie stark sei aber noch ausständig.