Kitzbühel: Früher Skisaisonstart mit Altschnee
Am Wochenende eröffnete in Kitzbühel das erste Skigebiet. Und das bei gut 20 Grad. Möglich ist das durch Altschnee aus dem Vorjahr. Diesen hat man den Sommer über in einem Schneedepot gelagert.
Nicht alle sind von dem frühen Saisonstart mit konserviertem Schnee begeistert.
Kitzbühel startet wieder als Erstes in die Skisaison
Kitzbühel ist heuer erneut das erste Skigebiet, das abseits der Gletscher seine Lifte in Betrieb nimmt. Schon letztes Jahr sorgte der frühe Saisonstart in dem Wintersportort für Aufregung. Am 13. Oktober wurde damals bereits am Resterkogel mit dem Pistenbetrieb gestartet. Auch am Hahnenkamm begann die Saison am 26. Oktober. Im November mussten die Bergbahnen Kitzbühel dann allerdings die Lifte wieder schließen, weil es zu warm war.
Das hielt die Liftbetreiber aber nicht davon ab, dieses Jahr wieder außerordentlich früh eine Piste für Skifahrer zu öffnen. Ein Schneeband aus altem Schnee macht es nämlich möglich. Diesen hatte man über den Sommer in einem Depot konserviert. 700 Meter lang und 60 Meter breit ist die frisch präparierte Piste, die sich wie eine weiße Zunge aus der sonst noch herbstlich braun-grünen Landschaft hervorhebt.
Kritik von Klimaschützern
Die Aktion gefällt jedoch nicht jedem. Die Grünen kritisierten die Aktion etwa auf Facebook: „In Zeiten einer Klimakrise könnte man damit auch einen Imageschaden erfahren“. Und auch der WWF sieht den frühen Saisonstart negativ. „Die Fotos vom Saisonstart zeigen eindrücklich, dass der Respekt vor der Natur im Wintertourismus immer weiter verloren geht“, kritisierte Josef Schrank, Landschaftsökologe vom WWF Österreich.
Bergbahn-Chef versteht Kritik nicht
Bergbahnenchef Josef Burger sieht das Angebot als Alternative „zum aufwendigeren und teureren Gletschertraining“, wie er gegenüber dem ORF Salzburg erklärte. Er sagte dem „Standard“ außerdem, der aus der vergangenen Saison stammende Schnee sei unter einer Plane gelagert und so vor Hitze geschützt worden. Nicht einmal 13 Prozent der Schneemenge seien über die Sommermonate verloren gegangen. Für ihn zählt aber auch etwas anderes. Burger sagte dem ORF: „Es geht um Mehrwert. Für den Saisonkartenbesitzer ist es wichtig, dass er möglichst viele Skitage nutzen kann.“ Am Sonntag bretterten übrigens schon hunderte Wintersportler das schmale Schneeband herunter.