Auf TikTok sieht man sie gerade überall: Selbstgemachte Meersalzwasser-Sprays gegen Akne und Pickel. Aber hilft der neue DIY-Trend wirklich gegen Unreinheiten?

Wir haben eine Expertin gefragt. Das sagt sie zum Skincare-Trend.

TikToks neuer DIY-Skincare-Trend

Ein Teelöffel Meersalz, warmes Wasser und zack, die Akne verschwindet. Das verspricht zumindest die TikTok-Influencerin Leacrylics in einem Video. Ihr sei im Urlaub aufgefallen, wie beruhigend sich das Meerwasser auf ihre Haut auswirkte und beschloss, sich die Pflege für Zuhause selbst zu machen. Täglich sprühe sie sich seitdem mit ihrer selbstgemachten Mischung das Gesicht ein. Meist gleich in der Früh, manchmal aber auch mehrmals am Tag. Das Ergebnis: Ihre Haut sei reiner, die Pickelbildung deutlich geringer. „Das hat mir mehr geholfen als sonst irgendetwas“, sagt sie.

Vielversprechende Ergebnisse, finden zumindest einige auf TikTok und machen es der Influencerin deshalb nach. Unter dem Hashtag #seasalt posten User seitdem zahlreiche Videos von DIY-Sprays und einem vermeintlich verbesserten Hautbild.

@leacrylics

and this makes so much sense. sea salt is healing. #acne #clearskin #seasalt #fyp

♬ original sound – Leenis

Meersalzwasser: Achtung bei trockener Haut

Aber kann so ein selbstgemachter Meersalzwasser-Spray wirklich dauerhaft gegen Akne und Pickel helfen? Die Dermatokosmetikerin Sonja Panagiotides von Kuzbari (Zentrum für ästhetische Medizin) hat darauf die Antwort. „Speziell das Salzwasser aus dem Meer kommt durch seine Mineralien und Spurenelemente der Haut zugute. Magnesium, Kalium, Zink und Jod haben eine starke nähernde Wirkung für die Haut, das Salz ist desinfizierend und antibakteriell. Bereits eine kurze Salzeinwirkung hemmt Entzündungen entgegen.“

Meersalzwasser kann besonders bei unreiner Haut also durchaus einiges bewirken. Vor allem fettige Haut kann davon profitieren. Wer allerdings zu besonders trockener Haut neigt, sollte allerdings vorsichtig sein. Denn Salz entzieht der Haut Feuchtigkeit und wirkt stark austrocknend. Besonders bei sensibler Haut, Ekzemen oder Neurodermitis sollte deshalb auf eine sorgfältige Pflege danach geachtet werden. „Wichtig ist nach der Einwirkung von Meereswasser das Waschen der Haut mit Süßwasser und die anschließende Versorgung der Haut mit einer nährenden Feuchtigkeitscreme, um einem Kippen des Gleichgewichts der Haut entgegenzuwirken“, sagt Panagiotides.

Alle, die schwere Akne haben oder Medikamente gegen Akne nehmen, sollten allerdings die Finger vom DIY-Spray lassen. Denn die Gefahr von zusätzlichen Irritationen und unerwarteten Verschlimmerungen sei dann zu groß.

@imhannahcho

been trying out @leacrylics diy sea salt spray for acne and ive seen such a huge difference!! ill update in a week or two!! #seasalt #acne #skincare

♬ Into The Thick Of It! – The Backyardigans

„Bitte nicht übertreiben!“

Aufpassen sollte man auch bei der Herstellung des Sprays. „Beim Kauf sollte auf Meeressalz in Bioqualität geachtet werden, da es außer dem Salz mehr auf den Mineraliengehalt ankommt“, betont sie. Die selbstgemachten Sprays sollte man außerdem maximal zwei Tage lang benutzen und darauf achten, dass sie nicht trüb werden. „Denn da kann es sogar zu einer massiven Verschlechterung des Hautzustandes kommen, örtliche Reizungen und Rötungen können unerwünschte Folgen sein“, weiß die Expertin.

Einen Tipp gibt die Expertin zum Schluss noch: „Bitte nicht übertreiben!“ Morgens und Abends ein Mal einsprayen und anschließend mit einer guten Feuchtigkeitscreme einschmieren reicht vollkommen aus. Denn bei zu häufiger Nutzung kann die Haut austrocknen und lästiger Juckreiz entstehen, im schlimmsten Fall sogar Entzündungen und Narbenentstehung.