Jane Fonda ist mit 81 immer noch voll im Business
Sexsymbol, Fitnesscoach, Ehefrau, Mutter, Schauspielerin, Feministin, Schriftstellerin, Aktivistin: Jane Fonda (81) hat viele Labels – und trotzdem lässt sie sich keinen Stempel aufdrücken. (Hint: Es gäbe auch keinen, der ihr gerecht werden würde.) Die 81-Jährige ist aktuell mit ihrer Serie „Grace & Frankie“ auf Netflix der absolute Renner – nur einer der vielen Gründe, warum wir sie euch am heutigen „Woman Crush Wednesday“ näher vorstellen wollen.
1. Ihr Leben
Wo soll man anfangen, wenn von Jane Fonda die Rede ist? Vielleicht der Reihe nach, also am besten in ihrer Kindheit, denn bei dem, was diese Frau alles erreicht hat, verliert man schnell den Überblick: Als Tochter des Schauspielers Henry Fonda sind ihr zwar einige Türen geöffnet, Jane erarbeitet sich aber lieber alles selbst, etwa den ersten Meilenstein ihrer Karriere 1960, als sie für den Tony Award nominiert wird. In den 60er- und 70er-Jahren wird sie ungewollt durch den Film Barbarella zum Sexsymbol. Diesen Stempel legt sie aber genauso schnell ab, wie er ihr aufgedrückt wird: Spätestens mit ihrem ersten Oscar für Klute 1972; für Coming Home sollte sie 1979 noch einen zweiten erhalten – wird sie als Schauspielerin endlich ernst genommen. „Nun gut, Ziel erreicht – auf zu neuen Abenteuern!“, dürfte sie sich damals wohl gedacht haben, denn ab nun geht ihre Karriere in eine neue Richtung.
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2. Ihr Richtungswechsel
Jane Fonda legt ihren Fokus nicht mehr auf das Filmemachen. Sie setzt sich als Aktivistin gegen den Vietnamkrieg ein – wofür sie auch viel Kritik erntet. Aber sie wäre nicht Jane Fonda, würde sie sich von solchen Nichtigkeiten davon abhalten lassen, zu tun, was sie möchte und für richtig hält. In den Nullerjahren kämpft sie erneut gegen den Krieg, diesmal gegen jenen im Irak – und trotzdem: Vielen ist Jane Fonda nicht als Aktivistin bekannt. Die meisten kennen sie wohl aus ihren Fitnessvideos. Insgesamt dreht sie 22 Work-out-Filme innerhalb von 13 Jahren. Und sieht man sich diese Videos an, kann man fast nicht glauben, dass sie 30 Jahre lang an Bulimie litt. Grund dafür war ihr Vater, der ihr immer wieder sagte, dass sie zu dick sei. Heute ist Jane Fonda mit sich und ihrem Körper im Reinen, weiß sich zu schätzen und schaut auf sich: „Ich bin über 80 Jahre alt. Wenn du lang leben willst, musst du dir Gutes tun. Ich schlafe täglich mehr als acht Stunden. Ich meditiere zweimal täglich eine halbe Stunde lang, ich ernähre mich richtig, ich mache Sport“, erzählt sie 2017 in einem Interview mit Brie Larson.
3. Ihre Einstellung
Offenbar scheint ihr auch die Schauspielerei gut zu tun, denn nachdem sie zwischen 1990 und 2005 eine Pause davon nimmt, ist sie heute endlich wieder auf den Bildschirmen zu sehen. In der Netflix-Serie Grace and Frankie spielt Fonda eine von zwei Frauen in ihren 70ern, die von ihren eigentlich homosexuellen Männern verlassen werden, woraufhin Fondas Figur mit ihrer eigenen Beautylinie durchstarten möchte. Aber bevor da schon wieder jemand beginnt, in Schubladen zu denken, besser erst mal gut zuhören, was die Real-Life-Fonda dazu zu sagen hat: „Feminismus hat nichts damit zu tun, ob man Make-up trägt oder nicht. Es geht um die Selbstwahrnehmung! Darum, dass sich Frauen darüber im Klaren sind, dass sie ein Grundrecht darauf haben, sich selbst zu verwirklichen. Egal, ob sie zu Hause bleiben, Kinder aufziehen oder im Beruf Karriere machen wollen. Sie haben das Recht auf gleichen Zugang, gleiche Möglichkeiten wie ein Mann. Das ist Feminismus. Ob du dabei Make-up trägst oder nicht, ist irrelevant!“, stellt sie gegenüber der Berliner Zeitung 2007 klar.
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Und wenn wir schon dabei sind: Es ist auch egal, ob man dabei operiert ist oder nicht, wenn man das nun mal für sich selbst macht. In einem Interview erzählt sie unverblümt, dass sie sich die Pölsterchen unter den Augen entfernen hat lassen. Sie widersetzt sich also gekonnt gesellschaftlichen Werten und Zwängen und verdeutlicht, dass man keine Angst davor haben soll, älter zu werden. Ganz im Gegenteil: Je älter man wird, desto näher kommt man seinem wahren Ich und blüht auf. Jane Fonda ist nicht Jane Fonda, das Sexsymbol, oder Jane Fonda, der Fitnesscoach. Für uns ist sie ganz einfach: Jane Fonda, der Girlboss.