James Hersey im Interview: „Man muss hart arbeiten, um zu überleben“
Der österreichisch-amerikanische Singer-Songwriter James Hersey hat es geschafft seinen Kindheitstraum zu verwirklichen. Mit seinem Song „Miss You“ ist er in den USA, Großbritannien und anderen Ländern in die Global Charts von Spotify gekommen. Inzwischen kann er sich über 210 Millionen Streams weltweit freuen. Heute erscheint seine neue Single „Let Go“ feat. Filous. Wir haben sie schon gehört und finden sie einfach großartig. Wie er es geschafft hat, dorthin zu kommen, wo er jetzt ist und warum er überhaupt begonnen hat, Musik zu machen, erfahrt ihr im Interview unten.
Wann hast du begonnen, Musik zu machen?
James Hersey: Als ich ganz, ganz klein war. Mit 10 oder 11 Jahren. Mein Papa hat selbst gespielt – Folkmusic – und ich habe mit ihm gesungen und irgendwann einfach angefangen selber zu singen. Mein Papa war der Auslöser, der erste Einfluss, aber ich musste dann sehr viel Unterricht nehmen, um gut zu werden. An Instrumenten hatte ich nur Schlagzeug- und Gitarrenunterricht. Gitarre ist wie eine „Extension“ meiner Seele, weil ich dieses Instrument einfach so gut verstehe. Ich spiele aber auch Bass, Schlagzeug, Tamburin oder zum Beispiel Didgeridoo.
Seit wann kannst du von deiner Musik leben?
James Hersey: 2010 habe ich den ersten Song im Radio gehabt und 2011 habe ich das erste Geld dafür bekommen. Ich habe alles genommen und bin nach New York gegangen – und wieder zurück gekommen, weil es sich einfach nicht ausgegangen ist. Also es war nicht so leicht, davon zu leben. Man muss lange hart arbeiten, um in der Musik zu überleben.
Also war dein Weg etwas holprig?
James Hersey: Ja, es war nicht leicht. Ich habe einfach viel ausprobiert, auch immer wieder meine Stilrichtung gesucht und suche noch immer den perfekten Sound. Teilweise hat es sich so angefühlt, als würde es keinen interessieren. Aber mittlerweile weiß ich einfach, dass die Leute meinen Vibe mögen.
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2015 hast du es zum ersten Mal in die österreichischen Charts geschafft und mittlerweile bist du international bekannt. Was ist das für ein Gefühl?
James Hersey: Es fühlt sich sehr, sehr gut an. Ich hab es mir schon als Kind gewünscht, da hin zu kommen, wo ich jetzt bin und vor allem auch große Konzerte zu spielen. Und das habe ich alles gemacht. Ich habe irre viele Zuhörer. Es schreiben mir Leute von der ganzen Welt, von Jakarta nach Lima (Peru), dass sie meine Musik mögen oder gerade mein Lied gehört haben. Es berührt einen einfach, da es persönliche Musik ist. Es geht um Liebe und Gefühle und es ist toll, wenn die Leute damit etwas verbinden können.
Wenn du alte Songs von dir anhörst, fallen dir Dinge auf, die du ändern würdest?
James Hersey: Immer! Bei jedem Song! Ganz besonders bei den älteren, weiß ich ganz genau, wo ich was ändern würde. Ich finde halt, es ist ein großes Problem bei musikalischen Künstlern, dass sie nie mit etwas fertig werden. Und du musst irgendwann mal sagen: Das ist ein Stempel dieser Zeit und ich schicke ihn so raus. Es muss nicht für 70 Jahre das perfekte Lied sein. Wenn du jetzt dein Lieblingslied von deiner Kindheit anhörst, wird es für dich auch nicht mehr perfekt klingen. Es geht darum, dass man sich trauen muss es rauszuhauen und keine Angst zu haben. Es darf auch einfach mal nicht perfekt sein.
Wem zeigst du am liebsten deine neuen Songs?
James Hersey: Meine besten Freunde sind alles keine Musiker und ihnen zeige ich auch am liebsten meine Songs. Weil sie hören dann nicht, welcher Akkord oder welche Melodie das ist. Sie spüren nur, ob es gut oder schlecht ist.
Hier könnt ihr gleich in seine Single „Let Go“ reinhören: