Jada Pinkett Smith spricht erstmals über die Oscar-Ohrfeige
Es ist mittlerweile mehr als zwei Monate her, seitdem Will Smith dem Comedian Chris Rock bei der Oscar-Verleihung live eine Ohrfeige verpasste. Auslöser war damals ein Spruch gegen Wills Frau Jada Pinkett Smith. Jetzt äußert sie sich erstmals zu der Aktion.
Und die Schauspielerin hofft vor allem auf eines: Versöhnung.
Oscars 2022: Will Smith ohrfeigt Chris Rock nach Witz über seine Frau
Es war wohl eine der denkwürdigsten Oscar-Verleihungen der vergangenen Jahre. Als Chris Rock seine Moderation startet, stichelt er gegen die Nominierten und scherzt über ihre Begleitungen. Auch über Will Smith – der an diesem Abend den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhalten sollte – und seine Frau Jada. Ihre Frisur vergleicht der Comedian mit dem Film „Die Akte Jane“, in der Demi Moore eine Soldatin mit kahlgeschorenem Kopf spielt.
Was Chris in diesem Moment jedoch nicht erwähnt: Für Jada ist die Frisur keine Hommage an Demi Moores Charakter, sondern eine Konsequenz ihrer Alopezie. Eine Krankheit, über die die Schauspielerin sehr offen spricht und auch enthüllt, welche Auswirkungen der Haarausfall auf ihr Selbstbewusstsein hatte. Dass gerade vor einem Millionenpublikum ein Witz auf dieses sensible Thema abzielte, geht für Will Smith offenbar zu weit.
Denn nachdem er über den Scherz schmunzelt, eskaliert die Situation kurz darauf. Will stürmt auf die Bühne, ohrfeigt Chris Rock vor versammelter Mannschaft und geht zurück auf seinen Platz. Von dort aus ruft er dann noch: „Nimm den Namen meiner Frau nicht in deinen verdammten Mund.“
Bisher kaum Statements von Will Smith
Eine Aktion, die für den Schauspieler – wenn auch nicht sofort – einige Konsequenzen hat. Denn nachdem er seinen Oscar erhielt, trat er wenige Tage später aus der Academy zurück. Zehn Jahre lang ist er von der Oscar-Gala gesperrt. Medienberichten zufolge seien außerdem einige künftige Filmprojekte gestoppt worden. Smith entschuldigte sich zwar kurz nach der Ohrfeige in seiner Dankesrede und einem Instagram-Post; konkrete Interviews über den Vorfall gab er jedoch nicht.
Und auch Ehefrau Jada Pinkett Smith äußerte sich kaum. Kurz nach dem Vorfall postete sie lediglich den Spruch „Dies ist eine Zeit der Heilung und ich bin dafür da“ auf Instagram. Doch jetzt äußert sie sich erstmals konkret zu der Ohrfeige. Und zwar in ihrer Sendung „Red Table Talk“; hier startete die Schauspielerin eine Sondersendung zum Thema Alopezie – vor allem wegen der Oscarnacht.
„In Anbetracht dessen, was ich mit meiner eigenen Gesundheit durchgemacht habe und was bei den Oscars passiert ist, haben sich Tausende mit ihren Geschichten an mich gewandt“, erklärt Jada Pinkett Smith zu Beginn der Sendung. „Ich nutze diesen Moment, um unserer Alopezie-Familie die Gelegenheit zu geben, darüber zu sprechen, wie es ist, diese Krankheit zu haben, und um die Menschen darüber zu informieren, was Alopezie eigentlich ist.“
Jada Pinkett Smith hofft auf Versöhnung
Die dreiteilige Sondersendung widmet sich deshalb intensiv der Krankheit und all ihren Facetten. Jada Pinkett Smith teilt dafür etwa ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, spricht darüber, dass die Haarausfälle ihre Anxiety triggern und welche Auswirkungen sie auf ihre mentale Gesundheit haben. In zusätzlichen Interviews kommen dann aber auch andere Betroffen zu Wort, darunter ein Model und die Mutter eines Schulmädchen, das sich aufgrund ihrer Alopezie und damit verbundenem Mobbing das Leben genommen hat. Das Spotlight sollte auf Betroffenen sein und Menschen zeigen, was Alopezie wirklich ist, betont Pinkett Smith.
Der Vorfall bei der Oscarnacht steht dementsprechend eher im Hintergrund. Lediglich am Anfang der ersten Folge thematisiert die Schauspielerin den Zwischenfall konkret. „Was die Oscar-Nacht angeht, so hoffe ich sehr, dass diese beiden intelligenten, fähigen Männer die Möglichkeit haben, zu heilen, darüber zu sprechen und sich zu versöhnen“, erklärt sie. „In der heutigen Welt brauchen wir sie beide. Und wir alle brauchen einander eigentlich mehr denn je. Bis dahin werden Will und ich weiterhin das tun, was wir in den letzten 28 Jahren getan haben, nämlich das Leben gemeinsam meistern.“