Jack Harlow feiert derzeit die „Vanilla Boys“ – aber was steckt hinter dem Social-Media-Trend?
Mit dem Song „Lovin on Me“ erobert Jack Harlow derzeit nicht nur die Charts, sondern startet ganz nebenbei auch noch einen neuen Trend. Denn online zelebrieren sich die Vanilla Boys mit dem Song.
Wir haben uns einmal angesehen, was genau da dahinter steckt!
Was genau sind eigentlich Vanilla Boys?
Wer ein bisschen Zeit auf Tiktok verbringt, ist in den vergangenen Wochen an einem Song nicht vorbeigekommen: „Lovin on Me“ von Jack Harlow gehört derzeit zu einem der beliebtesten Songs der Plattform. Und das gleich aus mehreren Gründen. Da wäre zum einen der Tanz zum Song, der in den vergangenen Wochen immer wieder auf Tiktok viral ging. Doch nicht nur die Melodie an sich sorgt für Begeisterung, sondern auch der Text.
Zur Erinnerung: in dem Song singt Jack mehrmals die Zeile: „I’m Vanilla Baby, I’ll choke you, but I ain’t no killer, baby“. Und eben diese Lyrics animieren derzeit zahlreiche gleichgesinnte „Vanilla Boys“ sich und ihren Lifestyle. Aber was genau meint Jack eigentlich, wenn er über den „Vanilla“-Lifestyle spricht.
Um das zu klären, müssen wir eine kleine Reise in die BDSM-Welt machen. Denn dort wird „Vanilla“ oder konkreter „Vanillasex“ als Ausdruck bezeichnet, um Sex zu beschreiben, der keine Elemente von Fetisch oder BDSM beinhaltet. Stichwort: Missionarsstellung. In „Lovin on Me“ will Jack Harlow also offenbar klar sagen: er ist nicht an BDSM oder sonstigen sexuellen Experimenten interessiert, ihm reicht die Vanilla-Variante!
„Lovin on Me“ geht auf Tiktok viral
Auch auf der Lyrics-Plattform „Genius“ wird diese Theorie hinter Jacks Lyrics bestätigt. Es wird jedoch auch vermutet, dass Jack „Vanilla“ mit einer Doppeldeutung versehen hat und er den Begriff auch auf seine Hautfarbe bezieht. Doch der BDSM-Hinweis scheint ziemlich offensichtlich zu sein; nicht nur, weil Jack anschließend vom Würgen spricht. „Es gibt einen Grund, warum er sich Missionary Jack nennt“, heißt es auf der Plattform mit Blick auf Jacks Tiktok-Handle.
Der Vanilla-Lifestyle findet jedenfalls ziemlich viel Anklang. Denn offenbar fühlen sich viele Vanilla Boys durch den Song jetzt aufgefordert, eben diese Seite zu zelebrieren. Der Song wurde mittlerweile in mehr als 784.000 Videos auf Tiktok verwendet – und in vielen davon zelebrieren junge Männer das Vanilla-Leben.
Lob für die Vanilla Boys
Und eben dieses offene Zelebrieren findet Anklang. Denn online finden sich zahlreiche Creator:innen, die den Trend feiern. Viele betonen, dass sie zwar eigentlich keine Fans von „Vanilla“ sind, die Tanzmoves der Herren jedoch durchaus überzeugend sind. „Jack Harlow hat dafür gesorgt, dass ich ein Vanilla Baby will“, schreibt etwa eine Userin auf X. Andere kommentieren unter den viralen Videos, dass sie selbst ziemlich überrascht davon sind, wie attraktiv der Vanilla-Lifestyle auf sie wirkt. Für viele hebt sich der Song und der damit verbundene Trend aber vor allem durch einen Aspekt ab: Jack Harlow hat keine Angst davor, offen über seine Sexualität zu sprechen – und sie dabei nicht unbedingt ausschmücken zu müssen.
Ein extremer Kontrast zu den Songs, die wir aus den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kennen, vor allem wenn es um Rapper geht. Denn dort hörte man nur zu oft Beispiele für toxische Maskulinität. Wir könnten an dieser Stelle unzählige Beispiele nennen, das wollen wir euch aber ersparen und zitieren nur Dr Dre’s „Bitches Ain’t Shit“, in dem Snoop Dogg singt: „Bitches ain’t shit but hoes and tricks/ Lick on these nuts, then suck the dick“.
Dass ein viraler Rap-Song sich jetzt eben nicht mehr misogyner Sprache bedient, feiern jetzt viele online. „Was mir an Lovin On Me von Jack Harlow am besten gefällt, ist, dass die meisten Rapper in ihren Songs Dinge sagen, die darauf anspielen, dass sie wild im Bett sind“, betont etwa eine Userin auf X. „Und Jack hier drüben nennt sich Vanilla und rappt über Missionarsstellung. Wir lieben einen ehrlichen King.“