Bis vor kurzem wusste kaum jemand, wer Neuseelands Premierministerin eigentlich. Doch spätestens seit ihrer feinfühligen Art in der Öffentlichkeit mit den Anschlägen auf zwei Moscheen in Christchurch umzugehen, ist Jacinda Ardern weltweit bekannt. Seitdem sie 17 ist, engagiert sich Jacinda Ardern als Teil der Labour-Partei politisch in ihrem Land . Seit Oktober 2017 ist die 39-Jährige ist an der Führungsspitze des Landes und hat als jüngste Premierministerin Neuseelands seit mehr als 100 Jahren schon viel erreicht. Es sind vor allem ihre kleinen Gesten, die Jacinda Ardern zu einer richtigen Powerfrau machen. Nur einer von vielen Gründen, sie am heutigen Woman Crush Wednesday vorzustellen.

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Das können andere Politiker von Jacinda Ardern lernen

Erst vor wenigen Wochen sorgt Neuseeland mit den Anschlägen auf zwei Moscheen in Christchurch weltweit für Schlagzeilen. Die ganze Aufmerksamkeit ist auf das Land und vor allem auf seine Politiker gerichtet. Allen voran Premierministerin Jacinda Ardern, die mit der Situation so beispielhaft umgeht, dass noch viele andere Politiker so einiges von ihr lernen können. Sie findet nach den Anschlägen nicht nur die richtigen Worte, sondern auch ihre kleinen Gesten sprechen für sich. Am Tag nach dem Anschlag trägt Jacinda bei einer offiziellen Ansprache als Zeichen der Solidarität ein Kopftuch, um den Zusammenhalt im Land zu repräsentieren. Sie spricht in ihrer Rede von den Opfern des Anschlags, von denen viele Einwanderer waren, und davon, dass sie Neuseeland zu ihrer Heimat machen wollten. „Es ist ihre Heimat. Sie sind wir“, so die bestärkenden Worte der 39-jährigen Politikerin, mit denen sie ein klares Zeichen für die Offenheit ihres Landes setzt. Abgrenzung ist für sie ein Fremdwort, Respekt und Solidarität hingegen sind Werte, die sie durch und durch verkörpert. Anstatt dem Täter der Anschläge den medialen Raum zu geben, den er sucht, lenkt Ardern die Aufmerksamkeit auf die Opfer und ihre Angehörigen und entscheidet sich dagegen, den Namen des Täters öffentlich zu nennen.

Zusammenhalt statt öffentliches Tauziehen

Nach den Anschlägen kündigte die Politikerin an, die Waffengesetze in Neuseeland zu ändern – und das, obwohl Vize-Premierminister und Koalitionspartner Winston Peters, der der nationalsozialistischen Partei New Zealand First angehört, sich immer gegen strengere Gesetze eingesetzt hat. Doch Ardern weiß die aktuelle Lage für sich zu nutzen und schafft es, sich mit der Koalition auf eine Gesetzesänderung zu einigen – gerade mal sechs Tage nach dem Anschlag werden halbautomatische Waffen in Neuseeland verboten. Anstatt sich in der Öffentlichkeit mit anderen Politikern zu streiten, schafft sie es auch hier ein klares Zeichen zu setzen und in schweren Zeiten ein Gefühl des Zusammenhalts zu vermitteln. Die Bevölkerung und die Menschen stehen für die 39-Jährige immer im Vordergrund.

Jacinda Ardern als starkes Beispiel für arbeitende Mütter

Nicht nur als Politikerin, sondern auch als Frau und Mutter, zeigt Jacinda Ardern in der Öffentlichkeit, wie wichtig Frauenrechte, Chancengleichheit und Gleichberechtigung sind. Ardern ist die zweite Regierungschefin (nach der parkistanischen Politikern Benazir Bhutto), die im Amt ein Kind bekommen hat. Nach sechs Wochen Babypause kehrte sie bereits wieder in ihr Amt zurück. Seitdem kümmert sich ihr Parnter, der TV-Moderator Clarke Gayford, um die gemeinsame Tochter. Erst im September sorgte die 39-Jährige für mediales Aufsehen, weil sie ihre nur drei Monate alte Tochter und ihren Partner mit in den Saal der UN-Vollversammlung nach New York nahm. Während die Politikerin eine Rede hielt, kümmerte er sich um die gemeinsame Tochter. Eine Rollenaufteilung, die für die Jacinda Ardern nichts ungewöhnliches ist. Ganz im Gegenteil. Sie will auch damit ein klares Zeichen setzen und der Gesellschaft zeigen, dass sich die Zeiten geändert haben. Auch Frauen können in starken Positionen sein und für ihre Karriere sollten sie ihren Kinderwunsch nicht hinten anstellen müssen. Frauen feiern sie weltweit für ihre starke Meinung und auch als Politikerin ist sie gerade wegen ihrer jüngsten Handlungen als Premierministerin Neuseelands für viele zum Vorbild geworden. Und auch wir feiern die 39-Jährige und sind überzeugt davon, dass die Welt ein Stückchen besser wäre, wenn es mehr Politiker und Politikerinnen wie Jacinda Ardern geben würde.