J. K. Rowling und weitere Prominente kritisieren in offenem Brief „intolerantes Klima“ in der Gesellschaft
Mehrere Künstler, Wissenschaftler und Schriftsteller, darunter auch „Harry Potter“-Verfasserin J. K. Rowling, haben nun vor einer Gefährdung des freien Austauschs von Informationen und Ideen gewarnt.
In einem offenen Brieg kritisieren sie das „intolerante Klima“ in der gesellschaftlichen Diskussionskultur.
J. K. Rowling kritisiert „Klima der Intoleranz“
Ein offener Brieg, unterzeichnet von 152 Menschen, darunter Autoren wie J. K. Rowling, Daniel Kehlman oder Margaret Atwood, bezieht sich auf die aktuelle Diskussionskultur in der Gesellschaft. „Harper’s Magazine“ veröffentlichte den Brief in der Nacht auf 8. Juli. Darin drücken die Unterzeichen ihre Unterstützung für die aktuellen Proteste gegen Polizeibrutalität und Rassismus in den USA aus, beschweren sich aber gleichzeitig gegen die angebliche Einengung freier Meinung. So kritisieren sie, dass „der freie Austausch von Informationen und Ideen, der Lebensnerv einer liberalen Gesellschaft, mit jedem Tag immer mehr eingeengt wird“. Weiters heißt es: „Die Kräfte der Illiberalität werden in der ganzen Welt stärker und haben in Donald Trump einen mächtigen Verbündeten, der eine echte Bedrohung der Demokratie darstellt.“
Autor Thomas Chatterton Williams, der den Brief initiierte erklärte gegenüber der New York Times: „Es ist eine Verteidigung davon, dass Menschen frei sprechen und denken können, ohne Angst vor Strafe oder Vergeltung haben zu müssen, eine Verteidigung des Rechts anderer Meinung zu sein, ohne sich um seine Arbeitsstelle sorgen zu müssen“. Der Text mit dem Titel „Ein Brief über Gerechtigkeit und offene Debatte“ ist bereits online abrufbar und soll in der Oktober-Ausgabe von „Harper’s Magazine“ erscheinen.
Kritik an Unterzeichnern
Mit ihrem Brief stießen die Verfasser aber vorwiegende auf Kritik. So warfen zahlreiche Menschen den 152 Unterzeichnern vor, selbst Sorge vor dem Verlust von Privilegien und Relevanz zu haben. Vor allem „Harry Potter“-Autorin J. K. Rowling musste einem großen Shitstorm entgegentreten. Schon in der Vergangenheit hat die Schriftstellerin mehrmals für Wirbel gesorgt. Zuletzt gab es viel Kritik von Usern, aufgrund ihrer Kommentare über die Transgender-Debatte. Denn Rowling stieß sich in einem Post an der Transgender-inklusiven Formulierung von „menstruierenden Menschen“. Dies hatte einen heftigen Protest auf Social Media ausgelöst. Auch „Harry Potter“Darsteller wie Emma Watson und Daniel Radcliffe distanzierten sich später von der Autorin.